Die Pharma-Werte stehen unter Druck – bis auf Bayer

Auf dem Bild ist ein Gebäude mit einem großen, kreisförmigen Bayer-Logo auf dem Dach zu sehen.
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Erst vor wenigen Tagen habe ich über Donald Trump und die Pharma-Zölle geschrieben. Die Situation bleibt herausfordernd. Sie wissen, dass Trump seine Ansichten und Einstellungen quasi über Nacht ändern kann. Das betrifft auch die Branche der Pharma-Unternehmen. Sie sollten sich den Bereich speziell mit Bayer aus Leverkusen dennoch ansehen. Denn in zwei Tagen folgen die offiziellen Quartalszahlen. Daher berichte ich noch einmal über den Titel.

Bayer:  Das sind die Chancen

Die Bayer-Aktie hat sich zuletzt wieder stärker gezeigt und fast 29 Euro erreicht. Diese Kursentwicklung spiegelt eine insgesamt positive Stimmung wider, die durch die schon jetzt bekannt gewordenen noch ungeprüften Zahlen des Unternehmens gestützt wird. Die offenbar guten Quartalszahlen haben das Vertrauen der Investoren gestärkt.

Der Umsatz soll bei rund 10,7 Mrd. Euro gelegen haben. Das bereinigte EBITDA kommt auf gut 2,1 Mrd. Euro. Am 6.8. kommen die endgültigen Zahlen.

Auch die Prognose für das Gesamtjahr hob die Bayer an. Nun will das Unternehmen rund 46-48 Mrd. Euro Umsatz erzeugen. Bis dahin prognostizierten die Leverkusener einen Umsatz zwischen 45 und 47 Mrd. Euro. Der Sprung ist noch nicht groß, aber immerhin hat er die Stimmung beeinflusst. Das EBITDA wird auf 9,7 bis 10,2 Mrd. Euro taxiert. Bis dato waren die Leverkusener von rund 9,5 bis 10,0 Mrd. Euro ausgegangen.

Rückstellungen mindern die Freude – oder?

Zudem hat die Bayer nun weitere Rückstellungen gebildet. 1,2 Mrd. Euro sind für die Klagen in den USA wg. Glyphosat gebildet. Die höheren Rückstellungen führt die Bayer auf ein neues Urteil zum Glyphosat in den USA zurück. Die Börsen haben die Rückstellung indes nicht nervös aufgenommen. Vielmehr sehen die Aktienmärkte darin wohl die Chance, dass das Unternehmen gut geschützt ist.

Dennoch: Die rechtlichen Auseinandersetzungen bleiben eine Belastung für das Unternehmen und könnten die Ergebnisentwicklung beeinflussen. Ein weiteres Risiko ergibt sich durch die internationalen Handelsbeziehungen. Die Zölle, die von Donald Trump eingeführt wurden, treffen den Pharma- und Chemiesektor insgesamt.

Diese Handelsbeschränkungen könnten die Exportmöglichkeiten einschränken und die Kosten erhöhen, was sich negativ auf die Gewinnentwicklung auswirken würde. Vor diesem Hintergrund ist Vorsicht geboten, da die Marktsituation von externen politischen Faktoren stark beeinflusst wird. Das heißt: Die endgültigen Zahlen am 6.8. sollten Sie zumindest abwarten, um sich ein genaues Bild zu machen. Dennoch sieht es nun deutlich besser aus für die Bayer als noch vor Wochen.

Bayer: Die Zahlen werden kommen – WKN BAY001, ISIN: DE000BAY0017