Adidas Aktie: Anfang vom Ende der Erfolgsstory?

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Nach jahrelangem Dauerlauf scheint der Adidas Aktie allmählich die Luft auszugehen. Knapp 10 Prozent hat das Papier allein auf Monatssicht verloren und ist im Laufe der Woche unter die Marke von 170 Euro zurückgefallen.

Seit drei Jahren ging es kontinuierlich aufwärts, unterbrochen lediglich von zwei kürzeren Konsolidierungsphasen, bis im August 2017 die 200-Euro-Marke durchbrochen werden konnte. Seitdem aber hat eine gnadenlose Korrekturphase eingesetzt, die die Adidas Aktie zuletzt sogar erstmals seit 2015 unter die wichtige 200-Tage-Linie gedrückt hat – ein aus charttechnischer Sicht bedeutendes Ereignis, das einen noch deutlich kräftigeren Kursknick nach sich ziehen könnte.

Immerhin sind diverse Finanzprodukte darauf programmiert, beim Unterschreiten bestimmter Grenzwerte automatisch Aktien abzustoßen, um Gewinne abzusichern oder Verluste zu begrenzen.

Adidas Aktie: Auch Fußball-WM kein Erfolgsgarant

Es könnte sich also 2018 das Bild wiederholen, das wir bereits von 2014 kennen: In den Monaten vor der Fußball-WM konnte die Adidas Aktie entgegen der Erwartungen nicht etwa zulegen, sondern rutschte ebenfalls heftig ab von 92 auf 74 Euro im ersten Halbjahr. Danach ging es sogar noch weiter abwärts, ehe die langfristige Gegenbewegung einsetzte, die die Aktie schließlich in die Sphären katapultierte, in denen sie jetzt unterwegs ist.

Auch im kommenden Jahr muss die anstehende Weltmeisterschaft nicht unbedingt positive Effekte auf den Kursverlauf der Adidas Aktie haben, auch wenn die Herzogenauracher nach wie vor den amtierenden Weltmeister sowie etliche andere Teams ausstatten.

Solide Q3-Bilanz

Doch es gibt auch positive Nachrichten. So konnte für das abgelaufene dritte Quartal eine erfreuliche Bilanz mit starkem Umsatzwachstum präsentiert werden. Vor allem am US-Markt lief es gut, dort konnte Adidas dem Weltmarktführer Nike und auch dem kleineren, aufstrebenden Konkurrenten Under Armour Marktanteile streitig machen. Während Adidas hier ohne Berücksichtigung von Währungseffekten ein Umsatzwachstum von satten 23 Prozent hinlegen konnte, verbuchten sowohl Nike als auch Under Armour Umsatzrückgänge von minus 3 beziehungsweise minus 12 Prozent.

Vergleichsweise schwach entwickelt sich – insbesondere am US-Markt – die Tochtermarke Reebok, die Adidas im Jahr 2006 aufgekauft hatte. Seither ist der Umsatz von Reebok von damals 3 auf inzwischen nur noch rund 2 Milliarden Euro zurückgegangen. Während die Marke außerhalb der USA durchaus beliebt ist, bricht sie am Heimatmarkt regelmäßig ein.

Kann Reebok überraschen?

Optimisten setzen hier im kommenden Jahr auf eine positive Überraschung, weil derzeit kaum jemand mit einer Trendwende rechnet. Der aktuelle Aktienkurs von Adidas allerdings erfordert einiges an Phantasie, um überhaupt an irgendwelche positiven Überraschungen zu glauben. Eine nachhaltige Kurskorrektur scheint derzeit zumindest nicht unwahrscheinlich.

Analysten halten Adidas jedoch bislang die Treue. Sie gehen mehrheitlich davon aus, dass sich die Adidas Aktie wieder auf 200 bis 225 Euro vorkämpfen wird.