Kann Gold über Umwege bis 2.277 US-Dollar steigen?

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Der Goldpreis scheint ein wenig Abkühlung zu brauchen. Wir haben nämlich die größte Kaufübertreibung hinter uns. Das sehen Sie direkt im Chart.

Wie stark ausgeprägt die mögliche Konsolidierung sein kann, weiß ich nicht. Fakt ist aber: Gold hat fast 400 US-Dollar seit Oktober dazugewonnen. Das Potential ist jetzt eindeutig auf der Unterseite – zumindest für die nächsten Stunden und Tage.

Soll heißen: Es kann noch weiter steigen. Die Chance, dass Gold jetzt einen Rücksetzer hinlegt, ist meiner Meinung nach aber höher.

Gold im Tageschart

Eingezeichnet als Punkte sehen Sie hier das Ende der Übertreibungen. Beim blauen Punkt endete die Verkaufspanik. Bei roten Punkt war aktuell die Kaufübertreibung zu Ende. Dass der blaue Punkt direkt die Kehrtwende signalisierte, ist hier zwar ganz chic. Darauf verlassen, können wir uns jedoch nicht.

(Quelle: Tradingview.com)

Der letzte blaue Punkt zuvor war am 13. Juli 2022. Damals standen die Kurse bei 1.710 US-Dollar. 2 Monate später machen die Kurse das tatsächliche Tief bei 1.615 US-Dollar. Am 16. August 2018 war der blaue Punkt dagegen wieder genau am Tief. Es ist also kein Einzelfall, dass es diesmal perfekt gepasst hat.

Was die roten Punkte – das Signal für ein Ende der Kaufübertreibung – angeht, müssen wir hier noch viel vorsichtiger sein. In einem heißen Aufwärtstrend kommen sogar recht viele Signale hintereinander zustande. Interessanter wird es erst wie im obigen Chart, wenn ewig kein Punkt erscheint. Dann hat der nächste wesentlich mehr Bedeutung.

Genau deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass Gold jetzt den Rückwärtsgang einlegt. Die letzten Tageskerzen machen schön konsequent tiefere Hochs. Das schreit nach Gewinnmitnahmen. Wenn ich wüsste, wo ich meine Goldmünzen verräumt habe, würde ich diese jetzt auch verkaufen.

Wie hoch kann Gold noch steigen?

Wenn wir uns einen Measured Move wünschen könnten, wäre das nächste Ziel der Goldbullen bei ca. 2.277 US-Dollar. Knapp 120 US-Dollar höher als heute. Wenn diese Chartformation nicht nur dieselbe Strecke macht, sondern auch dieselbe Zeit braucht, käme Gold dort spätestens Mitte Mai an.

Fazit

Beide Varianten können wahr werden. Wenn wir Gold jetzt das Ende einer Kaufübertreibung zugestehen und damit ein wenig Konsolidierung erlaubt ist, kann es danach durchaus wieder steigen.

Ohne den Hinweis mit dem Ende der Kaufpanik könnten wir die letzten Tageskerzen auch als Bullenflagge interpretieren. Dann werden die Käufer bald die blaue Trendlinie nach oben durchbrechen und mein mögliches Ziel bei 2.277 US-Dollar anvisiert.

Aktuell ist es somit noch zu früh für einen Trade. Wir müssten raten, wie es weitergeht. Das ist nie gut. Geben wir dem Goldpreis noch ein paar Tageskerzen mehr, bis wir hier eine Entscheidung treffen können.