Euro fällt trotz Zinserhöhung weiter

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Wenn ich eines in meiner rund 25-jährigen Börsenkarriere über die Märkte gelernt habe, dann ist es dies: Wir Anleger können fundamentale Ereignisse prognostizieren, wie wir wollen. Es ist am Ende egal.

Denn die Märkte machen stets daraus, was sie selbst wollen. Und das ist selten das, was wir dachten. Nehmen wir die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) aus der vergangenen Woche.

EZB hebt Zins überraschend an, doch der Euro fällt trotzdem

Da hatte die EZB die Zinsen ziemlich überraschend doch noch einmal angehoben. Zudem gab es Kommentare führender Euro-Notenbanker, dass der Zinsgipfel wohl noch nicht erreicht sei und man die Inflationsbekämpfung weiterhin ernst nehmen will. Ungewöhnlich für die ansonsten eher lasche EZB.

Grundsätzlich war das alles goldrichtig, da die Inflation in der Eurozone noch immer viel zu hoch ist und bei Weitem nicht unter Kontrolle. So weit, so gut. Aber hat die Maßnahme dem Euro eigentlich geholfen?

Nein! Eigentlich wäre eine kräftige Euro-Erholung überfällig gewesen. Steigende Zinsen sind immer gut für eine Währung. Diese Erholung blieb aber völlig aus. Der Euro fiel sogar noch weiter gegen den Dollar. Schauen Sie hier:

EUR/USD Wechselkurs: Euro fällt trotz Zinserhöhung weiter

Chart

Quelle: stockcharts.com

Die Märkte hatten wieder einmal ihren eigenen Kopf, der so gar nicht zu den gängigen Denkmustern passt.

Machen Sie diesen verbreiteten Anleger-Fehler nie mehr!

Sie sehen: Es macht keinen Sinn, sich über Ereignisse wie eine Zinssitzung oder bestimmte Wirtschaftsdaten den Kopf zu zerbrechen. Denn Sie können nicht vorhersehen, wie die Märkte diese Ereignisse tatsächlich aufnehmen. Das läuft selten nach der üblichen Logik ab.