Märkte in Turbulenzen: Handeln Sie jetzt

Inhaltsverzeichnis

Wochenlang haben Anleger und Sparer die Augen vor dem verschlossen, was derzeit in Italien passiert. Während die neue italienische Regierung Europa und dem Establishment den Kampf ansagt, haben Anleger plötzlich Angst vor einer Staatspleite. Euro und Aktienmärkte sind auf Talfahrt. Europa droht nicht nur die nächste Krise, sondern auch ein Auseinanderbrechen. Das Regierungsprogramm hat die Sprengkraft an den Finanzmärkten heftige Verwerfungen auszulösen. Anleger sollten jetzt reagieren.

Nein, das mag ich nicht…

Italien wird zukünftig von einer neuen Regierung geführt, die einige Dinge überhaupt nicht mag: Europa, den Euro, Steuern und Sparen. Immer wieder haben die Fünf-Sterne-Bewegung und Lega klargemacht, dass sie von all dem so gut wie gar nichts halten. Mit deutlichen Mehrausgaben und vielen Einzelmaßnahmen soll die Konjunktur angekurbelt, die zahlreichen Probleme wie Arbeitslosigkeit beseitigt und wieder mehr Wohlstand geschaffen werden.

Dass viele Maßnahmen grundsätzlich nicht verkehrt sind, steht außer Frage. Doch das Wichtigste ist: das alles kostet viel Geld. Doch woher nehmen, ohne zu stehlen? Die Antwort ist recht einfach. Durch neue Schulden. Die zusätzlichen Kosten werden auf gut 100 Milliarden Euro geschätzt. Oder sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Schon jetzt gehört Italien zu den Ländern der Welt mit der höchsten Verschuldung. Doch das scheint niemanden zu stören. Durch neue Schulden bringt sich Italien nicht nur selber in eine bedrohliche Situation, sondern geht auch klar auf Konfrontationskurs zur EU.

Italien sitzt am längeren Hebel

Normalerweise lässt sich Europa eine derart lockere Haltung einer Regierung nicht gefallen. Doch Rom hat viele Trümpfe in der Hand, um Brüssel in die Knie zu zwingen. Jederzeit könnte Italien ein Referendum über einen Euro-Austritt starten. Oder milliardenschwere Zahlungen in diverse EU-Töpfe einstellen. Oder sich in der Flüchtlingskrise weniger „kooperativ“ zeigen.

Der größte Trumpf ist aber die extrem hohe Verschuldung. Rund 2,3 Billionen Euro oder 132 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung hat das Land mittlerweile an Verbindlichkeiten angehäuft. Doch aus dem Fluch wird plötzlich ein Segen. Denn jeder weiß, dass eine Pleite der drittgrößten Volkswirtschaft Europas niemals passieren darf. Italien hat aufgrund seiner Größe, seiner Verschuldung und seiner Verknüpfung ins weltweite Finanzsystem bis jetzt einen Freifahrtschein. Italien ist systemrelevant.

Finanzmärkte sind angeschlagen

Die Finanzmärkte reagieren nervös. Das Vertrauen in den Euro schwindet. Die Gemeinschaftswährung rutscht auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Hat in den letzten Wochen rund fünf Prozent an Wert verloren. Die Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen springen deutlich nach oben. Nur Griechenland muss derzeit für neue Schulden mehr zahlen als Rom. Der Aktienmarkt in Italien verliert deutlich an Boden. Und zieht mittlerweile auch andere europäische Börsen mit nach unten.

EZB wird erneut zur Schlüsselfigur

Wieder einmal wird die Europäische Zentralbank zum wichtigsten Akteur. Die EZB versucht krampfhaft das hoch verschuldete Land am Leben zu erhalten. Ist wegen der prekären Situation gezwungen, die Zinsen niedrig zu halten. Durch den immer neuen Ankauf von italienischen Staatsanleihen. Derzeit zahlt Rom im Schnitt für alle Schulden 3,1 Prozent an Zinsen. Ein deutlich höherer Zinssatz wäre kaum zu schultern. Würde die EZB ihre Anleihekäufe komplett einstellen, hätte Rom kaum noch Möglichkeiten sich zu vernünftigen Konditionen Geld am Kapitalmarkt zu besorgen.

Anleger sollten jetzt reagieren

Europa drohen erneut stürmische Zeiten. Die alten Probleme waren nie wirklich weg und brechen jetzt wieder auf. Die Situation in Italien ist nicht zu unterschätzen. Anleger sollten jetzt ihre Investments überprüfen. Und sich auf turbulente Zeiten vorbereiten. Aktien sollten größtenteils gemieden werden. Gold und andere Edelmetalle sind ein wichtiger Baustein im Depot. Zu empfehlen sind auch Anlagen in sicheren Währungen wie beispielsweise in Schweizer Franken, norwegische Krone oder in den kanadischen und australischen Dollar.