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Rocket Internet: Großaktionär Kinnevik veräußert überraschend 50% seiner Anteile

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Schwindelfrei mussten letzte Woche die Aktionäre von Rocket Internet sein. Die Aktie des Beteiligungsunternehmens mit Beteiligungen an unterschiedlichen Internet-Start-ups fiel am vergangenen Mittwoch bis auf 17,61 Euro zurück. Offenbar hatte es jemand besonders eilig, sich von den Anteilsscheinen des im SDAX notierten Konzerns zu trennen.

Überraschend warf der schwedische Großaktionär Kinnevik die Hälfte seiner Beteiligung an dem von Oliver Samwer geführten Unternehmen auf den Markt.

Auffällig dabei: Der Verkauf ging mit einem saftigen Rabatt von 10% über die Bühne.

Es handelt sich dabei um ein Paket von 10,9 Mio. Rocket Internet-Aktien. Dieses platzierte die Investmentbank Bank of America Merrill Lynch am Abend des 23. Februars binnen weniger Stunden.

Das Transaktionsvolumen belief sich auf rund 210 Mio. Euro. So halbierte der Risikokapital-Investor aus Stockholm auf einen Schlag seinen Anteil an der Start-up-Schmiede auf 6,6%.

Rocket-Aktie unter Druck

Was Experten aufhorchen lässt, ist bei dem Deal der ungewöhnlich starke Abschlag von 10% zum Xetra-Schlusskurs von 21,34 Euro, den Kinnevik ohne Murren in Kauf nahm.

Üblicherweise versuchen Investmentbanken, Aktien maximal 5% unter dem Börsenkurs zu veräußern. Merrill Lynch legte die Papiere zu 19 bis 20 Euro in den Markt, für 19,25 Euro griffen neue Aktionäre zu.

Aktuell notiert die SDAX-Aktie bei 17,88 Euro. Wir erinnern uns, beim IPO im Herbst 2014 waren die Anteilsscheine noch zu 42,50 Euro ausgegeben wurden.

Chart: Rocket Internet-Aktie

Chart_RocketInternet(Quelle: comdirect.de)

Und die Aktie könnte vermutlich noch weiter unter Druck geraten, denn Gerüchten zufolge, könnte der schwedische Investor auch noch seine übrigen Anteile auf den Markt werfen. Das allerdings erst frühestens Ende Mai.

Es kriselt zwischen den Unternehmen

Wie nun aus Insiderkreisen durchsickerte, kriselt es zwischen den beiden Firmen schon länger. 2016 sind die Schweden bereits aus dem Aufsichtsrat der Berliner Start-up-Schmiede ausgestiegen. Seither verdichten sich Spekulationen um einen Komplettausstieg von Kinnevik.

Im letzten Jahr hatte der ehemalige Kinnevik-Chef Lorenzo Grabau noch verkündet, die Beteiligung an Rocket Internet erst in zwei bis drei Jahren auf den Prüfstand stellen zu wollen.

Der schwedische Großaktionär selbst hat seinen Anteilsverkauf an dem Start-up-Entwickler mit einem Interessenkonflikt begründet. „Unsere Geschäftsmodelle sind sich zu ähnlich geworden“, sagte Kinnevik-Interims-Chef Joakim Andersson dem Handelsblatt am Freitag.

Rocket baue nicht mehr nur junge Firmen auf, sondern investiere auch in größere Unternehmen. „Wir tun dasselbe“, sagte er. Mit dem Verkauf der Aktien habe man vor allem Gewinne realisieren und für neue Investitionen bereitstellen wollen.

Die auf den Markt geworfenen Aktien fanden unter anderem mit Norbert Lang aus dem Aufsichtsrat von Rocket Internet einen Abnehmer. Er kaufte am 23. Februar 50.000 unternehmenseigene Aktien im Volumen von 920.000 Euro.