Hochtief – Guter Start ins Jahr für deutschen Baukonzern

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Die im SDAX notierte Aktie des Frankfurter Baukonzerns Hochtief hat seit ihrem Höchststand im April 2017 bei gut 165 Euro fast genau zwei Drittel ihres Werts verloren. Hoffnung machen nun die guten Zahlen für das erste Quartal.

Probleme in einzelnen Geschäftsbereichen

Aktuell notiert die Aktien nur noch bei etwas über 55 Euro. Dafür zeichnen natürlich wie bei den meisten Unternehmen Corona Pandemie und Ukraine-Krieg mitverantwortlich. Jedoch hatte die Hochtief-Aktie schon vorher wegen Problemen in einzelnen Geschäftsbereichen recht deutlich an Wert verloren. Auf einen Turnaround warten die Aktionäre bislang vergeblich, zumindest etwas Hoffnung machen nun aber gute Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 (Q1).

Hohe Nachfrage sorgt für Umsatz- und Gewinnsteigerung

Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes konnte für Q1 eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,1 Prozent (währungsbereinigt: 2,6 Prozent) auf gut 5,3 Milliarden Euro vermelden. Vor allem in den amerikanischen Subkontinenten und im asiatisch-pazifischen Raum entwickelten sich die Geschäfte mit einer Steigerung um jeweils knapp 9 Prozent gut. In Europa musste hingegen ein Umsatzrückgang um 3,2 Prozent verbucht werden.

Allerdings hat Hochtief Europe inzwischen nur noch einen Anteil von etwa 5 Prozent am gesamten Konzernumsatz, der von Hochtief Americas (knapp 66 Prozent) und Hochtief Asia Pacific (gut 28 Prozent) dominiert wird. 96 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Hochtief außerhalb Deutschlands.

Der um Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn stieg in Q1 um 19,2 Prozent auf 118,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern wuchs um 13,9 Prozent auf 179,5 Millionen Euro, was vor allem der Division Asia Pacific (plus 21,9 Prozent) und der 20-prozentigen Beteiligung am spanischen Autobahnbetreiber Abertis zuzuschreiben ist. Der Auftragseingang wuchs um 10 Prozent auf mehr als 6,5 Milliarden Euro.

Stabiler Ausblick auch dank Risikominimierung

Trotz der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren wie der hohen Inflation, den Lieferkettenproblemen, der Pandemie und dem Ukraine-Krieg hält das Management von Hochtief die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2022 aufrecht. Als ein Grund für den Optimismus wird neben der hohen Nachfrage in allen Geschäftsbereichen auch die zuletzt verstärkt vorangetriebene Risikominimierung genannt. So beträgt der Anteil von Projekten mit niedrigerem Risiko am gesamten Auftragsbestand von Hochtief inzwischen mehr als 80 Prozent.

Auch von diversen staatlichen Konjunkturpaketen wegen Pandemie und Ukraine-Krieg will Hochtief profitieren, ebenso von der verstärkten Nachfrage nach umweltfreundlichen Projekten. Für das Geschäftsjahr 2022 peilt das Management somit weiterhin einen operativen Konzerngewinn im Bereich von 475 bis 520 Millionen Euro an, was ein Plus von 5 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde.

Die Hochtief-Aktie notiert im Vormittagshandel in einem schwächeren Marktumfeld leicht im Plus bei knapp 57 Euro.