Zucker wird teurer

Zucker wird teurer
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Im vergangenen Jahr sind die Zuckerpreise auf ein 12-Jahres-Hoch gestiegen. Ähnlich wie auf den Märkten für Kakao, Orangensaft und Kaffee waren es suboptimale Anbaubedingungen, die den Zuckerpreisen Auftrieb gaben.

Die beiden größten Zuckerproduzenten der Welt sind Brasilien und Indien, auf die zusammen etwa 42 % der weltweiten Jahresproduktion entfallen. Für die laufende Anbausaison wird in Brasilien eine Produktion von rund 41 Millionen Tonnen prognostiziert.

Insgesamt wird weltweit zwischen 175 und 180 Millionen Tonnen Zucker pro Jahr produziert. In der letzten Anbausaison ist die Produktion jedoch an das untere Ende dieser Spanne gesunken. Eine der größten Herausforderungen waren die weit verbreiteten weltweiten Dürreperioden, die mit El Niño zusammenhängen. Im Falle der weltweit größten Zuckerproduzenten – Brasilien und Indien – haben weit verbreitete Dürren zu trockeneren Wachstumsbedingungen als erwartet beigetragen, was sich negativ auf die Ernteerträge ausgewirkt hat. Dasselbe gilt für Thailand, das ebenfalls zu den Top 5 der weltweiten Zuckerproduzenten gehört.

Der Rückgang des globalen Zuckerangebots hat die Preise deutlich in die Höhe getrieben. Seit August 2020 haben sich die Zuckerpreise mehr als verdoppelt und sind von etwa 0,10 US-Dollar/Pfund auf über 0,20 US-Dollar/Pfund gestiegen

Zucker wird seit Jahren teurer aufgrund des rückläufigen globalen Angebots

Quelle: tradingview.com

Aufgrund der zusätzlich anhaltend starken Nachfrage – neben den unterdurchschnittlichen Produktionsprognosen – erwarten die meisten Marktbeobachter einen weiteren Anstieg der Zuckerpreise im Jahr 2024.

Indiens Zucker-Exportquoten könnten 2024 noch stärker ausfallen

Eine der wichtigsten Faktoren für den globalen Zuckermarkt ist die für den Export verfügbare Menge. Denn die globale Zuckerproduktion ist relativ stark konzentriert.

Eines der wichtigsten Exportländer ist Indien. Doch die indische Regierung behält sich vor, immer wieder zum Schutz der Inlandspreise Exportquoten einzuführen. Wenn beispielsweise das weltweite Angebot kritisch ist, führt Indien in der Regel strengere Ausfuhrbeschränkungen ein, was das Angebotsproblem verschärft und Angstkäufe auf dem Markt auslösen kann.

Dies war im vergangenen Jahr der Fall, als Indien für die ersten neun Monate des Jahres 2023 ein Ausfuhrlimit von etwa 6 Millionen Tonnen Zucker festlegte. Im Jahr davor exportierte Indien fast 11 Millionen Tonnen. Das geringere Exportvolumen Indiens trug eindeutig zum Aufwärtstrend der Zuckerpreise im Jahr 2023 bei.

Für 2024 haben sich die Produktionsprognosen weiter verschlechtert. Dies könnte dazu führen, dass Indien in diesem Jahr noch weniger Zucker exportieren wird als im vergangenen Jahr. Wenn dies zutrifft, wird der Zuckerpreis noch einmal ordentlich Spielraum nach oben haben.

Fazit: Zuckerpreis hat weiteres Aufwärtspotenzial

Die Nachfrage nach Zucker bleibt robust und aufgrund suboptimaler Wachstumsbedingungen konnten die globalen Produzenten ihre Produktion nicht steigern. Dies ist besonders problematisch, da schlechte Wachstumsbedingungen die Ernteerträge mehrerer Spitzenproduzenten, darunter Brasilien, Indien und Thailand, beeinträchtigt haben.

Diese Situation hat die für den Export verfügbare Zuckermenge reduziert, was einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Zuckerpreise im Jahr 2023 so stark gestiegen sind. Für 2024 scheint es, dass das Angebotsdefizit auf dem internationalen Zuckermarkt wahrscheinlich auch in der laufenden Vegetationsperiode anhalten wird. Aufgrund dieser Entwicklungen stehen die Chancen gut dafür, dass die Zuckerpreise auch im Jahr 2024 noch einmal weiter steigen werden.

An der Zuckerpreisentwicklung lässt sich u.a. mit Hilfe von ETFs partizipieren.