UBS und Goldman Sachs erwarten Rohstoffpreisrallye

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Ich «predige» Ihnen ja nicht zum ersten Mal, dass die Rohstoffpreise noch eine ordentliche Rallye vor sich haben. Erst vergangene Woche hatte ich Ihnen berichtet, wie es um die Industriemetallmärkte steht und dass ich dort großes Aufwärtspotenzial sehe, aufgrund der Angebotssituation.

Und diese Woche legen doch die Analysten der Großbanken UBS und Goldman Sachs nach und geben eine ähnliche Einschätzung ab.

Die Rohstoff-Benchmark: Der Aufwärtstrend im S&P GSCI besteht

Quelle: stockcharts.com

Von der Spitze im Juni hat der S&P GSCI um fast 14% abgegeben. Doch auf Jahressicht ist der Index immer noch 53% im Plus.

Angebotsengpässe und der China-Pott bestimmen das Bild an den Rohstoffmärkten

Die erste Jahreshälfte war von Angebotsengpässen geprägt, die die Rohstoffpreise deutlich nach oben trieben. Dann ging es um die Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum, gepaart mit einem starken US-Dollar und den Problemen des Immobilienmarktes in China.

Allerdings dürfen wir auf keinen Fall die massiven Einschränkungen auf der Angebotsseite vergessen.

Zudem sieht es so aus, als könnte der Riesen-Pott namens «Chinas Wirtschaft» doch wieder einmal das Ruder herumreißen. Die Chinesen selbst sehen ihre Wirtschaft in „anhaltender Erholung mit anhaltendem Druck“, wie von der Global Times festgestellt.

Das deutet eigentlich darauf hin, dass wir im dritten Quartal eine starke Erholung des Wachstums sehen sollten.

Am Montag wurden die wichtigsten Wirtschaftsdaten Chinas veröffentlicht, die ein Wachstum sowohl der Gewinne aus dem Gewerbe als auch der Einzelhandelsumsätze zeigten – allerdings auch eine Verlangsamung gegenüber den Zahlen vom Juni. Während die Gewinne aus dem Gewerbe im Jahresvergleich um 3,8 % anstiegen, blieben sie unter den 3,9 %, die im Juni erzielt wurden, als die Erholung von den COVID-Lockdowns an Fahrt gewann. Auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze lag unter den Zahlen vom Juni.

ABER….China wächst! Punkt und Fakt.

UBS und Goldman Sachs erwarten steigende Rohstoffpreise

Ähnlich sieht das im Übrigen auch UBS-Analyst Mark Haefele. Er rechnet ebenfalls mit einer Erholung der chinesischen Nachfrage und sieht die Angst vor einer Rezession in den USA als übereilt an. Tatsächlich sieht Haefele das Potenzial für einen weiteren Angebotsengpass und stellt fest, dass Industriemetalle und Stahl die wichtigsten Rohstoffe sind, die es zu beobachten gilt.

„Im Allgemeinen ist das Rohstoffangebot aufgrund jahrelanger Unterinvestitionen – die offiziellen Lagerbestände sind in mehreren Sektoren niedrig – und aufgrund wetterbedingter und geopolitischer Faktoren eingeschränkt. Inzwischen sehen wir positive Nachfragetrends“, sagte Haefele. „[…] das Angebot wird Mühe haben, mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. Auf dem Ölmarkt, wo es eine ähnliche Unterinvestition gegeben hat, haben die OPEC+-Produzenten begrenzte oder keine freien Kapazitäten“, fügte er hinzu.

Die Analysten von Goldman Sachs schließen sich ebenfalls mit einer positiven Sicht auf Rohstoffe an und stellen fest, dass der Markt irrational geworden ist. „Heute scheinen die Rohstoffmärkte irrationale Erwartungen zu hegen, da Preise und Lagerbestände gemeinsam in den Keller krachen, aber die Nachfrage die Erwartungen übertrifft und das Angebot enttäuscht“, sagte Jeff Currie, Global Head of Commodities Research bei Goldman Sachs.

20% Plus für die Rohstoffe in den kommenden 12 Monaten – oder sogar 23,4% ?

Sowohl die Analysten von UBS, als auch von Goldman Sachs prognostizieren eine „weiche Landung“ und eine Rohstoffindex-Rallye. UBS geht von einer Rallye von 20% über die kommenden 12 Monate aus. Goldman Sachs zeigt sich sogar noch optimistischer und prognostiziert ein Plus von 23,4 % bis Ende 2022.

Fazit: Braucht es noch eines?

Ich hatte es Ihnen ja letzte Wochen bereits geschrieben: Es ist ein Fakt! Die fundamentale Realität an vielen Rohstoffmärkten lässt nur einen Schluss zu: Die Preise werden wieder steigen müssen. Hohe Produktionskosten, leere Lagerbestände und niedrige Preise werden zu massiven Angebotsdefiziten führen. Das wird schließlich die Preise wieder antreiben. Zumindest so lange sich die Welt weiter dreht.