Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 25.02.-04.03.2019: Palladium – das Defizit wächst

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Die Ölpreise vollführten in der letzten Woche eine Berg- und Talfahrt. Grund dafür waren in erster Linie Tweets des US-Präsidenten und Verlautbarungen seitens der OPEC.

Zu Beginn der vergangenen Woche schickte US-Präsident Trump die Ölpreise zunächst auf Talfahrt, nachdem er in einer Twitter-Mitteilung die OPEC aufgefordert hatte etwas gegen die hohen Ölpreise zu unternehmen.

Einen Tag später folgte prompt die Antwort aus Saudi-Arabien, wo Energieminister al-Falih zitiert wurde, dass Saudi-Arabien seine Produktion im März weiter reduzieren würde und weitere Kürzungen in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich seien. Auch von russischer Seite wies Energieminister Nowak darauf hin, dass Russland seine Tagesproduktion um 150.000 Barrel gegenüber Dezember gekürzt habe.

Überhaupt ist die Umsetzung der von der OPEC und ihren Verbündeten vereinbarten Produktionskürzungen inzwischen auf 125% gestiegen. Einer Umfrage des Energieberatungsunternehmens JBC Energy zufolge ist die gesamte OPEC-Produktionsmenge im Februar um 550.000 auf 30,39 Millionen Barrel pro Tag gesunken. Der Großteil davon geht auf das Konto Saudi-Arabiens, das seine Fördermenge deutlich reduziert hat. Hinzu kommen aber auch starke Produktionsrückgänge in Iran und Venezuela. Beide Länder nehmen nicht am Kürzungsabkommen teil, dafür machen sich in beiden Fällen die US-Sanktionen bemerkbar.

Brent zur Lieferung im Mai handelt aktuell bei 65 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im Mai notiert aktuell bei 56,20 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Ölmarkt unterversorgt

Der OPEC-Produktionsumfrage von JBC Energy zufolge dürfte der globale Ölmarkt bereits jetzt unterversorgt sein, entsprechend der aktuellen IEA-Schätzung für den Bedarf an OPEC-Öl der bei 30,7 Millionen Barrel pro Tag liegt. Dementsprechend dürften die Ölpreise vorerst nach unten abgestützt bleiben.

Edelmetalle: Palladium unter Gewinnmitnahmen

Auch beim Palladiumpreis ging es in der vergangenen Woche Auf und Ab. Zunächst hatte der Palladiumpreis am Dienstag vergangener Woche noch ein Rekordhoch bei 1.570 US-Dollar pro Feinunze erreicht. Hernach gab der Preis dann unter Gewinnmitnahmen und allgemeinem Druck auf die Edelmetallpreise ab und sank sogar kurzzeitig auf unter 1.500 US-Dollar pro Unze. Daraufhin kam es zu einer großen Erholung, welche die Verluste fast wieder komplett wett machte.

Unterstützung erhält der Palladiumpreis von fundamentaler Seite.

Palladium handelt aktuell bei 1.525 US-Dollar pro Unze.

Palladium-Preis in USD/Unze in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Palladiummarkt – Defizit wächst

Der weltweit größte russische Palladiumproduzent erwartet in diesem Jahr ein globales Angebotsdefizit von 800.000 Unzen im Palladiummarkt. Das wäre ein um 200.000 Unzen höheres Defizit als im vergangenen Jahr. Ausschlaggebend ist die globale Nachfrage nach Palladium, die um 500.000 Unzen steigen soll. Der Palladiumpreis könnte durchaus noch Luft nach oben haben.

Industriemetalle: Chinas Kupferverbrauch steigt

Der Kupferpreis handelte in der vergangenen Woche leicht volatil, schließt aber die Woche fast unverändert ab.

Unterstützung erhält Kupfer nach wie vor durch hohe chinesische Kupferimporte und sinkende LME-Lagerbestände. Zwar sind dafür die Lagerbestände in China gestiegen, aber Peking hat bereits massive konjunkturelle Stützungsmaßnahmen im Kampf gegen die Konjunkturschwäche aufgrund des Handelskonflikts mit den USA beschlossen. Dementsprechend ist von einem weiter steigenden Kupferverbrauch in China auszugehen.

Kupfer handelt aktuell bei 2,96 US-Dollar pro Pfund.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupferpreis im Aufwärtstrend

Kupfer dürfte weiterhin gut unterstützt bleiben.

Agrarrohstoffe: Sojabohnen im Handelskonflikt

Die Preise für US-Sojabohnen gerieten in der vergangenen Woche wieder unter Druck trotz guter Exportzahlen, weil zwischendurch der Optimismus hinsichtlich einer baldigen Beendigung des Handelskonflikts zwischen den USA und China schwächelte.

China ist in der Regel der größte Abnehmer von US-Sojabohnen, hatte aber im vergangenen Jahr seine Importe aufgrund der auf beiden Seiten beschlossenen Zölle fast eingestellt.

Sojabohnen zur Lieferung im Mai handeln aktuell bei 9,11 US-Dollar pro Scheffel.

Sojabohnenpreis in USD/Scheffel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Erholung voraus

Die Sojabohnenpreise dürften sich alsbald wieder erholen, nachdem US-Präsident Trump nun zumindest das Datum für die angedrohte erneute Anhebung der US-Zölle auf chinesische Güter nach hinten verschoben hat. Allerdings bleibt die Lage fragil und das Fortkommen der Verhandlungen zwischen China und den USA abzuwarten.