Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 13.05.19-20.05.19: Ölpreis steigt – Versorgungslage bedenklich

Inhaltsverzeichnis

Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche wieder gestiegen. Grund dafür sind zum einen die wachsenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran und zum anderen die aktuell knappe Versorgungslage.

Sowohl die USA, als auch Saudi-Arabien machen den Iran für Anschläge auf Öltanker und eine saudische Ölpipeline verantwortlich. Die USA haben mittlerweile das Botschaftspersonal aus dem Irak abgezogen und wollen die Truppen in der Golfregion massiv verstärken.

Laut Angaben der Internationalen Energieagentur IEA hat die OPEC ihre Produktionskürzungen im April zu 130% umgesetzt. Die Nicht-OPEC-Länder kamen sogar auf 150%. Die Übererfüllung der vereinbarten Kürzungen zeigt sich auch in den Daten der OPEC selbst. Der OPEC zufolge lag die OPEC-Ölproduktion im April ca. 900.000 Barrel pro Tag unter dem geschätzten Bedarf an OPEC-Öl im 2. Quartal. Im 3. Quartal wird das Defizit auf mehr als 1 Million Barrel pro Tag steigen, sofern die OPEC ihre Produktion nicht ausweitet.

Brent zur Lieferung im Juli handelt aktuell bei 72,17 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im Juli notiert aktuell bei 62,93 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Ölpreis bleibt gut unterstützt

Die Ölpreise dürften angesichts der Versorgungslage gut nach unten abgestützt bleiben. Eine Zunahme der Spannungen im Nahen Osten dürfte den Preisen zusätzlich Auftrieb geben.

Edelmetalle: Gold gibt ab

Der Goldpreis war zu Beginn der vergangenen Woche zunächst noch stärker gestartet und hatte die Marke bei 1.300 US-Dollar tangiert. Hernach ging es allerdings wieder abwärts.

Positive US-Konjunkturdaten zum Immobilien- und Arbeitsmarkt sowie feste Aktienmärkte drückten dabei auf den Goldpreis. Auch der festere US-Dollar wirkte preisbelastend.

Dabei gäbe es wie schon zu Beginn der Woche auch handfeste preisunterstützende News. Die Zuspitzung der Lage im Nahen Osten sind hier ebenso zu nennen, wie neue Unsicherheiten im Handelsstreit zwischen den USA und China. Hier hatten die USA eine neue Runde eingeläutet indem US-Präsident Trump per Dekret den Nationalen Notstand für die Telekombranche erklärt hatte. Dieses Dekret richtet sich in erster Linie gegen den Apple-Konkurrenten, das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei.

Gold handelt aktuell bei 1.277,10 US-Dollar pro Unze.

Goldpreis in USD/Unze in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Ausgangslage für Gold positiv

Gold dürfte auf aktuellem Preisniveau wieder Unterstützung finden.

Industriemetalle: Kupfer zwischen Defizit und Handelskonflikt

Der Kupferpreis hat auch in der vergangenen Woche im Wochenvergleich weiter abgegeben, trotz zwischenzeitlicher Gewinne zur Wochenmitte.

Auf den Metallpreisen lasten übergeordnet der Handelskonflikt zwischen den USA und China, ein festerer US-Dollar und fallende Aktienmärkte.

Auf der fundamentalen Seite gab es dagegen preisunterstützende Nachrichten für den Kupfermarkt. So hat die International Copper Study Group (ICSG) auf ihrer Frühjahrstagung ihre Schätzungen für 2019 revidiert und neue Schätzungen für 2020 veröffentlicht. So soll  das Defizit im globalen Kupfermarkt in 2019 mit 189.000 Tonnen zwar unter dem Defizit des Jahres 2018 liegen, aber höher als bislang erwartet ausfallen. Für das Jahr 2020 soll erwartet die ICSG dann wieder ein deutlich höheres Defizit von 250.000 Tonnen im globalen Kupfermarkt. Grund dafür ist das eingeschränkte Angebot an Kupferkonzentrat.

Kupfer handelt aktuell bei 2,71 US-Dollar pro Pfund.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupfer hat Erholungspotenzial

Angesichts der fundamentalen Ausgangslage besitzt der Kupferpreis Erholungspotenzial.

Agrarrohstoffe: Kakaopreis steigt

Der US-Kakaopreis hat in der vergangenen Woche zugelegt.

Unterstützung erhält der Kakaopreis seit einigen Monaten durch rückläufige Ernteprognosen in Ghana. Ebenso wirkt die generell steigende Nachfrage unterstützend.

Kakao zur Lieferung im Juli handelt aktuell bei 2.359 US-Dollar pro Tonne an der ICE.

Kakaopreis in USD/Tonne in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kakao erholungsreif

Der Handelsstreit könnte auch die Kakaopreise weiter belasten. Sollte sich die fundamentale Ausgangslage allerdings nicht verbessern, dürfte hernach eine Erholung anstehen.