Gold: Am Ende?

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Die Gold-Rallye scheint vorbei. So jedenfalls lese ich es in den zurückliegenden Stunden in diversen Kommentaren. Die vielleicht wertvollste Währung der Welt ist sicherlich bei vielen von Ihnen entweder in Safes, auf Depotkonten oder aber zumindest als Planstelle für das eigene Vermögen bedeutend. Die Meldungen zum Gold sind aus meiner Sicht fast schon durchgehend nicht nachvollziehbar. Sie können aus meiner Sicht unter bestimmten Bedingungen Gold weiterhin als wertvolles Element in der Vermögensaufstellung betrachten.

Gold: Die Wahrheiten sind recht einfach

Der Goldpreis ist in den vergangenen Tagen je nach Blickwinkel und Tageszeitpunkt um 5,6 & gefallen, teils sogar etwas mehr. Das ist noch kein Drama, insofern Gold zuletzt sogar einen neuen Rekord bei mehr als 4.300 Dollar erreichte. Die Notierungen sind immer noch in etwa 4.000 Dollar je Unze wert.

Dabei hat Gold zuvor in den vergangenen Wochen, Monaten und sogar Jahren eine unglaubliche Gewinnstrecke hingelegt. In den vergangenen 10 Jahren lieferte Gold eine Performance in Höhe von insgesamt in etwa 250 %. Wer zur großen Krise der Aktienbörsen im Jahr 2000 einstieg, also vor 25 Jahren, kann sich mittlerweile über einen mehr als 15-fachen Wert freuen! Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Rücksetzer sicher nicht dramatisch.

Gold ist damit sicher nicht in einer Krise, wie es Panikmeldungen Glauben machen wollen. Nur gilt Gold als Sicherheits- und Ersatzwährung für z. B. den Dollar. Wenn Donald Trump in den Augen der Märkte etwas richtig macht, z. B. im Nahen Osten erfolgreich ist mit Friedensverhandlungen, gibt es hin und wieder eine kleine Aufwärtsbewegung für den Dollar. Nur ist der Dollar (wie auch der Euro) viel zu schwach, um dauerhaft gegen Gold ausgespielt zu werden.

Die Schulden der USA erzählen die ganze Geschichte

Mittlerweile sind die Schulden des Staates in den USA schon auf 37 Billionen Dollar gestiegen. Aktuell werden jährlich allein darauf 800 Mrd. Dollar Zinsen fällig. Das entspricht dem Verteidigungshaushalt. Die Schulden kosten also allein jetzt schon jährlich so viel wie die Bewaffnung einer weltweit agierenden Armee. Und die Tendenz setzt sich fort.

Denn die Schulden steigen fast automatisch weiter (deshalb möchte Trump auch an Staatsausgaben sparen und die Behörden deutlich verkleinern), u.a. auch deshalb, weil allein die Zinsen selbst schon wieder neue Schulden erfordern. Das funktioniert dann recht einfach: Der Staat gibt Schuldscheine heraus, seine Anleihen. Die kauft die Zentralbank zwar nicht direkt, aber im Zweifel über Umwege von den Banken, die in diesem Sinne dann Zwischenhändler sind. Die Geldmenge wird sich ausweiten, indem die Banken neues Zentralbankgeld erhalten.

Da auch andere Marktteilnehmer wie private Haushalte und Unternehmen sich weiter massiv verschulden, steigt die Geldmenge gleichfalls über die Vergabe von Bankkrediten. Die schöpfen Geld fast aus dem Nichts. Das heißt wiederum, dass allein die Schulden in den USA (ebenso dann in der EU und in der Euro-Zone), die Entwertung des Geldes garantieren.

Das wird sich niemals direkt 1:1 in den Preisen, also in der Inflationsrate widerspiegeln. Nur ahnen die Menschen, dass die Inflationsrate steigt. Die Zentralbanken denken ähnlich. Deshalb sichern sich sowohl Private als auch vor allem die Zentralbanken ab: Durch Goldkäufe. Am langen Ende garantieren die hohen Schulden einen attraktiven Goldpreis. Wenn Sie Gold haben, müssen Sie sich daher wegen der aktuellen Kursverluste wenig Sorgen machen.