Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 14.01.-21.01.2019: Palladium steigt von Rekord zu Rekord

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Die Ölpreise sind in der letzten Woche weiter gestiegen. Grund dafür war eine eher positive Marktstimmung, aufgrund von Hoffnungen auf Stimulierungsmaßnahmen in China. Außerdem scheint der Markt mehr und mehr zu erwarten, dass der Ölmarkt dank der Anfang des Jahres in Kraft getretenen Produktionskürzungen wieder ins Gleichgewicht kommt. Der saudi-arabische Energieminister al-Falih geht davon aus, dass die OPEC und ihre Verbündeten diesbezüglich auf einem guten Weg sind.

Ebenfalls aus China wurden starke Importdaten gemeldet. So lagen die Rohölimporte im Dezember mit 10,3 Millionen Barrel pro Tag nur knapp unter dem im November verzeichneten Rekordniveau. Im Gesamtjahr 2018 sind die chinesischen Rohöleinfuhren um 10% bzw. um knapp 850.000 Barrel pro Tag gestiegen.

Brent zur Lieferung im März handelt aktuell bei 62,58 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im März notiert aktuell bei 53,91 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: USA ertrinken im Öl

Derzeit herrscht wieder Euphorie an den Ölmärkten. Ob dies allerdings so bleiben wird ist fraglich. Denn die USA produzieren weiterhin Rekordmengen an Öl. So erreichte die US-Rohölproduktion in der letzten Woche ein Rekordniveau bei 11,9 Millionen Barrel pro Tag. Zwar sind die US-Rohölvorräte in der letzten Woche laut US-Energieministerium um 2,7 Millionen Barrel gesunken.

Dem standen allerdings erneut deutliche Anstiege bei den Ölprodukten gegenüber. So sind die Benzinvorräte um weitere 7,5 Millionen Barrel gestiegen. Damit liegen die Benzinbestände nur noch knapp unter dem vor zwei Jahren verzeichneten Rekordniveau.

Edelmetalle: Palladium erreicht neues Rekordhoch

Der Palladiumpreis ist auch in der vergangenen Woche weiter gestiegen und kurzzeitig über die Marke bei 1.400 US-Dollar geklettert, was wieder einem neuen Rekordhoch entspricht. Grund dafür ist die geplante Ausweitung eines Streiks auf die Platinminen bei einem großen südafrikanischen Gold- und Platinproduzenten. Palladium wird unter anderem als Nebenprodukt von Platin produziert.

Darüber hinaus wird weiterhin eine Verknappung im Markt erwartet. Sowohl der weltweit größte Platin- und Palladiumverarbeiter, Johnson Matthey, als auch das Beratungsunternehmen Metals Focus erwarten für dieses Jahr ein weiteres Angebotsdefizit am globalen Palladiummarkt. Laut Metals Focus soll dieses bei 1,1 Millionen Unzen liegen, also genauso hoch wie im vergangenen Jahr. Dies führt zu einem weiteren Abbau der Lagerbestände, die schon seit Jahren kontinuierlich fallen. Metals Focus erwartet hier bis Ende 2019 einen Rückgang auf 12 Millionen Unzen. Das entspricht einem Rückgang um 33% gegenüber dem Lagerbestandsniveau von Ende 2010.

Palladium handelt aktuell bei 1.359 US-Dollar pro Unze.

Palladiumpreis in USD/Unze in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Schwäche im Automarkt wird noch nicht berücksichtigt

Palladium dürfte zwar vorerst noch weiter unterstützt bleiben, allerdings findet die Schwäche des Automarktes derzeit kaum Widerhall im Markt. Dies birgt Risiken. Die Automobilindustrie ist der größte Abnehmer von Palladium.

Industriemetalle: Chinas Kupferverbrauch wächst weiter

Der Kupferpreis ist vergangene Woche ebenfalls weiter gestiegen. Grund dafür sind u.a. eine verbesserte Stimmung, aber auch die aktuellen Handelsdaten aus China.

Wie die chinesische Zollbehörde berichtete, hat China im Gesamtjahr 2018 rekordhohe Mengen an Kupfer und Kupfererz eingeführt. Auch die Importe an Kupferraffinade stiegen um +13% gegenüber dem Vorjahr auf 5,29 Millionen Tonnen. Die Importe von Kupfererz und -konzentrat stiegen um 14% gegenüber dem Vorjahr auf ein Rekordniveau bei 19,73 Millionen Tonnen.

Kupfer handelt aktuell bei 2,71 US-Dollar pro Pfund.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupferpreis steigt

Kupfer dürfte weiterhin gut unterstützt bleiben.

Agrarrohstoffe: Kaffeeverbrauch wächst

Der Preis pro Pfund Kaffee ist in der letzten Woche gestiegen. Zuvor hatten die Kaffeepreise bereits begonnen, sich zu stabilisieren.

Grund dafür ist zum einen eine sinkende Produktion in Brasilien, das nun in ein Niedrig-Ertragsjahr übergeht. Zum anderen ist ein beständig wachsender Verbrauch ein Grund um auf eine Stabilisierung der Kaffeepreise zu setzen.

Arabica-Kaffee zur Lieferung im März handelt aktuell bei 105 US-Cent pro Pfund an der ICE.

Kaffeepreis in USD/Pfund in der letzten Woche

 

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kaffeepreise stabilisieren sich

Trotz zuletzt hoher Bestände, dürfte der Kaffeepreis sich weiter stabilisieren.