Ägypten: Eine unerwartete Enttäuschung in 2015

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Ägyptens Börse ist aufgrund seiner Größe einer der zentralen Kapitalmärkte für Afrika-Investoren. Gleichzeitig zählen aber auch viele Fonds für die Anlageregion „Mittleren Osten“ Ägypten noch zu ihrem Einzugsgebiet. Denn im Mittleren Osten gibt es nur wenige liquide und große Kapitalmärkte. Also wurde Ägypten kuzerhand dazu genommen.

So fließen gleich Gelder aus 2 Anlageregionen in die ägyptische Börse – wenn die Stimmung dort gut ist. Mein Favorit im Mittleren Osten ist jedoch ein anderes Land: Israel. Ein Land, das für Taipan in der Vergangenheit immer wieder eine wahre Goldgrube war. Doch das ist eine andere Geschichte für eine andere Ausgabe des Profit Radar.

Hier fokussieren wir uns aus die Maghrebstaaten. Dabei fällt sofort auf, dass die ägyptische Börse schon seit geraumer Zeit ein absoluter Underperformer ist. Seit Jahresanfang hat der ägyptische Leitindex EGX 30 über -6% an Wert verloren. Gegenüber den Hochs Anfang Februar (nachdem der Index im Januar noch die allgemeine Jahresauftaktrallye mitgemacht hatte) ist der Index sogar fast um -17% eingebrochen. Der Chart des EGX 30 sieht nicht gut aus. Der ägyptische Index notiert derzeit um 8.350 Punkten. Wenn der EGX 30 unter 8.000 Punkte fällt, brechen alle Dämme. Dann wird der Index sofort bis auf 7.000 Punkte einbrechen. Denn Ägypten ist mit einem KGV von 23 teuer bewertet. Und fundamentale Unterstützung werden die Börsen in Ägypten auch nicht bekommen. Das nordafrikanische Land ist der großen Verlierer des „arabischen Frühlings“. Internationale Investoren waren sicherlich keine Freunde des ehemaligen Staatspräsidenten Husni Mubarak. Aber zumindest war das Land damals politisch stabiler Fels in einer ansonsten instabilen Region Nordafrika/Mittlerer Osten.

Dieses Ass existiert nicht mehr. Stattdessen ist Ägypten inzwischen extrem instabil. Wir kriegen es in Westeuropa kaum mit, aber es gibt regelmässig Terroranschläge in dem Land. Dieses politische Risiko könnten Investoren vermutlich sogar noch akzeptieren, wenn die wirtschaftlichen Perspektiven aussichtsreich wären – doch genau das Gegenteil ist der Fall. Mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben.

Have a successful day,

Ihr

Daniel Wilhelmi