US-Dollar: Beendet Draghi heute die Zwischenerholung?

Inhaltsverzeichnis

Mit Hochspannung erwarten die Märkten heute um 13:45 Uhr den EZB Leitzinsentscheid mit anschließender obligatorischer Pressekonferenz mit Mario Draghi um 14:30 Uhr.

Eines ist sicher: Es werden viele Marktbewegungen der letzten Tage/Wochen „überraschend“ direkt umgekehrt werden. Gestern ging das schon los.

Öl und Kupfer fallen, Euro-Zinsen steigen, Aktien…

Der Ölpreis fiel wie ein Stein. Hier hocken seit Monaten zu viele Spekulanten in Longpositionen. Auch der überspekulierte Kupferpreis fällt plötzlich wieder, nachdem es vor einigen Tagen eine Bullenfalle (Fehlausbruch zur Oberseite) gab.

Umgekehrt sieht es bei US-Staatsanleihen aus. Hier setzt die Masse in absolut rekordverdächtigem Ausmaß auf fallende Kurse/ steigende US-Zinsen. Doch seit Wochen wollen weder US-Staatsanleihen weiter fallen noch die Zinsen weiter steigen.

Dafür stieg der Dollar/ Gold fiel. Jedoch nicht so weit, um die vorangegangenen Bewegungen auszuhebeln.

Der Dollar könnte nun vor dem Ende seiner Zwischenerholung, Gold vor dem Ende seiner Zwischenkorrektur stehen.

Aktien fielen in den vergangenen Tagen. Gestern wurden sie vom schwachen Ölsektor nach unten gezogen. Doch wahrscheinlich steckt mehr dahinter.

Alle erwarten das gleiche

Alle erwarten, dass Draghi heute noch keinen Hinweis auf eine Beendigung des europäischen QEs geben wird. Stattdessen wird er die dramatisch angesprungene Inflation schönreden.

Er kann nicht anders, denn im Vorfeld der zu erwartenden Wahlüberraschungen in Holland und Frankreich müssen die Märkte beruhigt werden. Mit dem üblichen Mittel: lockere Geldpolitik.

Wenn alle ein Ereignis erwarten, kommt es aber meistens anders an den Börsen. Der heutige Draghi ist bereits eingepreist. Es dürfte also erst einmal in die andere Richtung gehen.

Machen Sie sich auf Überraschungen gefasst – auch am Aktienmarkt, insbesondere beim DAX.

Der Euro-Bund-Future fällt seit zwei Tagen wie ein Stein und deutet überraschend steigende Zinsen in der Eurozone an.

Der Bursche arbeitet an der Fertigstellung einer großen, mehrjährigen SKS-Trendwendeformation, die gemeinhin als „Zinswende“ bezeichnet wird. Der Markt geht davon aus, das Draghi zu einer Änderung seiner Haltung gezwungen wird.

Diese Entwicklung hat das Zeug für ganz große Marktverwerfungen. Zuerst bei Euro-Anleihen und – Immobilen, dann bei Euro-Aktien.

Doppelschlag: Heute EZB, in einer Woche FED

Da die Märkte bei Notenbanksitzungen immer Frontrunning betreiben, geschieht nicht selten ab dem Tag der Entscheidungsbekanntgabe plötzlich das Gegenteil von dem, was die Anleger erwartet haben.

Nach der heutigen EZB-Sitzung folgt am kommenden Mittwoch (FED-Sitzung) sogar Teil zwei des zu erwartenden Doppelschlages.

Es ist daher wahrscheinlicher, dass EUR/USD und Gold steigen, US-Zinsen und Euro-Bund-Future fallen, Aktien (vor allem europäische wegen der Zins- und Wechselkursentwicklung) fallen, Öl und Kupfer fallen, als umgekehrt. Spezielle beim Ölpreis könnte dies sogar der Auftakt zu einer größeren Korrektur werden.

Richten Sie ich daher unbedingt auf Überraschungen an den Märkten ein und sichern Sie spekulative Positionen enger ab!

US-Dollar-Index: Beendet Draghi heute die Zwischenerholung?

usd

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.