Uneinige US-Notenbank verstört Börsen

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Jetzt also doch keine Überhitzung.

Am Freitag warnte ein Mitglied der US-Notenbank noch vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft und sprach sich für steigende Leitzinsen aus. Jetzt kommt genau die entgegenteilige Warnung. Ein anderes Fed-Mitglied warnt vor einer zu schnellen „präventiven“ Zinserhöhung.

Wirtschaft bitte besser, aber auch nicht zu gut

Plötzlich herrscht wieder gute Laune an den Börsen. Das Spiel zwischen Konjunktur-Einschätzung, Zins-Anpassung und Börsen-Reaktion ist sehr ambivalent. Läuft die Konjunktur zu gut, werden die Zinsen stärker angehoben.

Das will die Börse nicht. Wird die Zinserhöhung wieder verschoben, heiß es, dass die Wirtschaft so toll auch nicht läuft. Das will die Börse natürlich auch nicht. In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Börsen.

„Glaubenskrieg“ der Fed

Wenn uns die Uneinigkeit der Fed erhalten bleibt, gerade vor der jetzt anstehenden heißen Wahlkampfphase in den USA, werden Sie weiter mit teilweise irrationalen Ausschlägen rechnen müssen.

Die Volkswirte der Commerzbank sprechen sogar von einem „Glaubenskrieg“ der Fed. Vordergründig gehe es gar nicht mehr darum, ob und wann die Fed noch einmal den Leitzins anheben soll.

Was denn nun: Rezession vorbei oder nicht?

Es geht es um „die Interpretation der ökonomischen Großwetterlage“, meinen die Analysten der Commerzbank. In der Tat spielt es eine Rolle, ob wir schon wieder von einer „neuen Realität“ sprechen können.

Sprich: Es gibt keinen Grund mehr für ultra lockere Geld-Politik. Oder handelt es sich eher um einen „langsam verlaufenden Normalisierungsprozess nach einer besonders ausgeprägten Rezession.“

Die Börse erwartet natürlich Antworten. Denn davon hängt letztendlich die weitere Bewertung des Dollars ab.