Sind Sie auf die Rezession 2017 vorbereitet?

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Die Märkte sind aus ihren Sommerschlaf aufgewacht. Wir müssen jetzt sehr wachsam sein und genau hinsehen.

Hier ein kurzer Blick auf die aktuelle Lage:

Die US-Wirtschaft wächst weiter. Aber kaum noch. Und das Muster ist klar. Statt stärker zu wachsen, schwächt sich die Wirtschaft weiter ab … mit geringerem BIP-Wachstum von Quartal zu Quartal.

Der “Sollwert” für das BIP-Wachstum liegt jetzt bei 2,4%. Das ist die niedrigste Rate – abgesehen von Rezessionzeiten -, die seit dem Zweiten Weltkrieg gemessen wurde.

Sind die USA bereits in einer Rezession?

Um das „echte” BIP-Wachstum zu ermitteln, müssen Sie noch die Inflation (den BIP-Deflator) subtrahieren. Offiziellen Angaben zufolge liegt die Inflation bei 2,2 Prozent. Ohne Nahrungsmittel und Energie. Wenn diese Zahlen richtig wären, würde die US-Wirtschaft aktuell schon stagnieren. Tot – wie ein Fisch – im Wasser liegen.

Höchstwahrscheinlich wird die offizielle Inflation unterschätzt und untertrieben tief ausgewiesen.

David Stockman, der Budgetberater von Präsident Reagan, hat insofern nachgerechnet und einen großen Teil des statistischen Hokuspokus der Feds aus seiner Berechnung eliminiert.

Seine realistischeren Zahlen weisen die reale Rate der Preiserhöhungen aus, unter denen die Amerikaner leiden. Leider leiden müssen. Er bezeichnet den Verbraucherpreisindex als „Flyover CPI“. Und dieser dürfte mit Blick auf den Durchschnitt des letzten Jahrhunderts so in etwa bei 3,3% liegen.

Mit Hilfe dieser Zahl können wir sehr schön sehen, dass die Realwirtschaft bereits jetzt in einer Rezession steckt. Und zwar mit einer Wachstumsrate von Minus 0,9%.

Höchstwahrscheinlich wird sich der Abwärtstrend beim „output“ fortsetzen und verschärfen. Wenn dem der Fall ist, werden die Verantwortlichen schon vor Jahresende 2017 auch offiziell eine Rezession verkünden.

Und höchstwahrscheinlich wird es früher oder später auch am Aktienmarkt zu einem plötzlichen Ausverkauf kommen, wenn der Mythos der “Erholung” endlich zu Grabe getragen wird.

Dies wird zu mehr Intervention führen; “Drohnengeld” wird von den Feds bereitgestellt werden und letztlich werden noch höhere Raten der Verbraucherpreisinflation die Folge sein.

Inflationsgefahr

Aber warten Sie … Inflation schleicht sich bereits jetzt in die gesamte Kapitalstruktur ein.

Anleihen, zum Beispiel, hängen schon jetzt von niedrigen Inflationsraten der Konsumentenpreise ab… soweit das Auge sehen kann.

Hintergrund ist schlicht, dass bei einem Zinsanstieg die Anleihekurse fallen, wenn die Zinsen steigen. Und die Zinsen steigen zusammen mit der Inflation.

Beim derzeit historisch einmalig tiefen Zins würde sogar ein kleiner Zinsanstieg die Anleihenbesitzer verprügeln.

Deshalb schauen die Investoren so aufmerksam auf die Hinweise und Anmerkungen der Fed. Sie wissen, dass die heutigen aufgeblasenen Bond-Preise von den niedrigsten Zinsen seit 5.000 Jahren abhängen.

Wenn die wahre Verbraucherpreisinflationsrate – wie von Herrn Stockman berechnet – also bei 3,3 Prozent liegt, und Sie haben Ihr Geld in 10-jährigen US-Staatsanleihen mit einer Rendite von 1,5 Prozent angelegt, verlieren Sie jährlich 1,8 Prozent an Kaufkraft. Jahr für Jahr.

Und wenn Sie Ihr Geld in Aktien mit einer 2% Dividendenrendite veranlagt haben, verlieren Sie 1,3% pro Jahr an Kaufkraft.

Geiseln der FED

Bei den heutigen Marktbedingungen ist es nahezu unausweichlich, dass man in fast allen Vermögensklassen unter dem Strich Geld verliert.

Lassen Sie die Verbraucherpreisinflation nur ein wenig nach oben gehen und Sie werden eine Massenflucht aus dem Aktien- und Anleihenmarkt erleben.

Diese Flucht hat vielleicht bereits begonnen. Seit Mitte Juli pendeln US-Aktien ohne klaren Trend wild auf und ab.

Aber schauen Sie genau hin, was am Bond-Markt passiert ist. Ambrose Evans Pritchard schreibt im Telegraph:

„Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen – die Benchmark für die internationalen Rentenmärkte sind – kletterte jüngst um 19 Basispunkte auf 1,7 Prozent.“

Die Gesamtsumme an globalen Staatsschulden, deren Rendite unter Null Prozent liegt, ist von 13 Billionen auf 8,3 Billionen Dollar gesunken. Parallel hatte dies auch Auswirkungen auf den Markt für Unternehmensanleihen.

Investoren, Unternehmen und Haushalte werden und sind wieder mehr Geisel ihrer horrenden Schulden. Ihre Schulden sind Geisel der Zinsen. Die Zinsen sind wiederum Geisel der Inflation. Und die Fed ist Geisel ihres eigenen Mythos: dass sie eine Marktwirtschaft überwachen und verbessern kann.

Die Fed kann neues Geld drucken, um damit Aktien und Anleihen zu kaufen. Die Fed kann damit die Vermögenspreise nach oben treiben. Aber je mehr Geld sie schafft, desto näher kommt der Tag, an dem auch die Verbraucherpreise steigen.

Dann wird der ganze Laden in die Luft fliegen!!!