Lassen Sie sich nicht blenden von unerreichbaren Erfolgen!

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Wenn Sie sich zum ersten Mal mit dem Forex-Handel beschäftigen, gibt es mehrere Phasen, die Sie wohl wie jeder andere auch durchmachen werden. Nachdem man sich im Internet informiert hat, die Schwankungen der Währungen sieht, wird kurzerhand ein Demo-Konto eröffnet.

Die Handelsplattform wird installiert, man legt los. Schnelles Trading, unüberlegt, man weiß, dass kein Geld im Spiel ist. Ohne Beachtung auf den übergroßen Hebel sieht man die Gewinne sprudeln. Man denkt, es ist ganz einfach. Das ist die erste Phase.

Die zweite Phase besteht darin, dass man nach diesen eventuell überaus großen Gewinnen alles, was in punkto kurzfristigem Trading im Internet zu finden ist, also Indikatoren, Systeme und auch spezielle Techniken, verschlingt. Danach geht es gleich wieder an den Handel.

Das neue Wissen wird zum Einsatz gebracht und siehe da, auch diesmal funktioniert es wieder – im Demo-Konto ohne Geldeinsatz.

Hat man das mit virtuellem Geld getan, geht es an die Planung. Die dritte Phase besteht darin, dass man jetzt schon aufgrund der Erfolge die Überlegung hegt, den Job hinzuschmeißen, um nur noch vom Forexhandel zu leben.

Vorsicht vor Excel-Dateien!

Nebenher beschäftigt man sich auf einmal mit Tabellenkalkulationen. Im Internet geistern nicht nur Handelssysteme, sondern auch Excel-Dateien herum, in denen man sich schnell reich rechnen kann.

Man sieht per Mausklick, was aus dem zur Verfügung stehenden Kapital von wenigen 100 bis 1000 Euro bei einem Hebel von 10, 20 oder 100 wird, wenn man jeden Tag 10-20 Pips an Gewinn produziert.

In weniger als zehn Jahren hat man Warren Buffet weit hinter sich gelassen – so das Ergebnis. Wofür dieser Mann Jahrezehnte brauchte, erledigt man mit 10-20 Pips pro Tag in wenigen Jahren.

Der Traum ist und bleibt ein Traum!

Halten Sie sich bitte fern von diesen Traumwelten. Es tut nicht gut, denn mit der Realität hat das nichts zu tun. Fakt ist: Märkte ändern sich. Die meisten Systeme, über die Sie im Internet lesen, sind entweder mittlerweile uralt oder haben kurzzeitig nur für ein bis 2 Monate funktioniert.

Die wenigsten Systeme funktionieren nämlich über Jahre hinaus, zumindest wenn es um den kurzfristigen Handel geht.

Forex-Magazine wurden wieder eingestellt!

In Amerika gab es vor 10 Jahren ein Magazin mit dem Namen „CurrencyTrader“. Dieses konnte man kostenlos als PDF herunterladen. Nichtsdestotrotz wurde auch dieses nach zwei Jahren wieder eingestellt.

Ich warf da gerne einen Blick rein, denn monatlich publizierte das Magazin Hitlisten von Fonds, die sich nur dem Forexhandel verschrieben hatten. Es gab eine Liste mit Leuten, die weniger als eine Million US-Dollar verwalteten und eine, mit Trader, die mehr als 5 Millionen unter ihren Fittichen hatten.

Schnell wurde auch diese Tabelle wieder eingestellt, weil es zu wenig Konsistenz in den Ergebnissen auf diesem Gebiet gab. Auch diese Vollprofis handelten nur kurzfristig, aber keiner schaffte es wirklich, mit dieser Technik konsistent Geld zu verdienen.

Auch diese Tabelle wurde wieder eingestellt, weil kaum einer es im kurzfristigen Trading wirklich schaffte, konsistent Geld zu verdienen.

Die letzte Phase ist die schlimmste!

Ich habe selbst auch all die oben angesprochenen Phasen durchgemacht, aber auch die letzte, von denen ich Ihnen nun berichte, ist die Schlimmste. Die ersten beiden Phasen kosten noch kein Geld, nur Zeit. Hat man diese Phasen hinter sich, geht es daran, mit richtigen Geld loszulegen.

Kurzerhand wird ein Konto beim Broker seines Vertrauens eröffnet (damals war das richtig schwierig, einen zu finden). War dies geschehen und mit einer größeren Summe an Handelskapital bestückt, gab es auch für mich kaum noch einen Grund, auf ein Signal zu warten.

Wie bei fast allen Neulingen üblich, wurden grundsätzlich alle Regeln über den Haufen geworfen. Ich legte los, wollte an jeder Bewegung mit verdienen. Sprudelnde Gewinne warteten ja auf mich!

Den Zuckungen des 5-Minuten-Charts erlegen, näherte sich der Kontostand aber völlig unerwartet schnell und stetig der Null-Marke. Das passiert übrigens in 99 Prozent der neu aufgemachten Konten in den ersten vier Monaten.

Ich habe meine Lektion gelernt!

Über die Jahre bin ich ruhiger geworden, habe dazugelernt, bin zum Fachmann nicht nur im Forex-Handel, sondern auch in allen anderen Anlageklasse geworden. Das dauerte halt, führte aber schlussendlich dazu, dass ich auf dem Boden blieb.

Selbst wenn es läuft, wenn das Geld nicht mit vollen Händen aus dem Fenster geschmissen für irgendwelche Träumereien, die dann doch nur rumstehen und nur kurzfristig gut fürs Ego sind.

Ich weiß mittlerweile, dass 10 Pips am Tag zwar möglich sind, aber nicht konsistent über Jahre.

Ich weiß dazu noch, dass ich überhaupt nicht der Typ bin, sich den ganzen Tag vor die Kiste zu setzen und den Schwingungen des Marktes im Sekundenbereich hin und her zu wetzen. So etwas ist nichts für mich und vielleicht auch nicht für Sie!

Denn vielleicht sind Sie auch den gleichen Weg gegangen oder gehen ihn immer noch, sind vielleicht mittendrin. Am Schluss kommt größtenteils das Gleiche dabei heraus. Mindestens einmal ist das Konto komplett zerschossen. Es ist ja nicht so, dass es nur Geld kostet.

Meist geht diese Erfahrung noch weiter und bei manch einem kostet es nicht nur Geld, sondern auch Nerven, Gewicht und die Ehe. Versuchen Sie bitte, das alles zu umgehen.