Ausverkauf bei Bitcoin und Co.
Am Kryptomarkt geschehen erstaunliche Dinge. Die Notierungen vom Bitcoin, zweifelsohne dem Leitstern der Kryptomärkte, sind gestern zeitweise erneut durchgesackt und gaben bis zu gut 6 % ab. Sollten Sie sich dort engagieren: Irritierend ist sicherlich, dass es dafür keine direkt einleuchtende Erklärung gibt. Allenthalben verweisen die Experten an diesen Märkten auf technische Gründe. Das beschreibt allerdings eine der Schwierigkeiten, die dieser Markt für Sie bietet. Ich will Ihnen Krypto-Investitionen nicht abspenstig machen. Dennoch sollten Sie um die Risiken wissen.
Rekordstand weit entfernt
Viele, die jetzt investiert sind, erinnern sich noch an die Höchststände vor relativ kurzer Zeit. Der Bitcoin war auf rund 126.000 Dollar durchgestartet. Aktuell fehlen dazu in etwa 40.000 Dollar also annähernd 30 %.
Die jüngsten Kursverluste nun sehen Experten für diesen Markt am Wochenende im Verkauf von „gehebelten Positionen“, sprich: Hier wurden die gewagtesten Spekulationen glattgestellt. Das ist tatsächlich eher eine Folge der Probleme denn der Auslöser, so meine Einschätzung. Insgesamt hatte der Bitcoin schon im November insgesamt 16,7 % verloren. Das war der schwächste November für den Bitcoin seit 2018.
Der Auslöser für die jüngste Verkaufswelle ist ein Interview des Großinvestors Strategy gewesen. Das Unternehmen hat rund 56 Mrd. Dollar in Bitcoin investiert und gab nun an, den Bitcoin im Zweifel verkaufen zu können, wenn die Dividendenzahlungen in Gefahr wären. Der Zusatz, dass dies das äußerste Mittel wäre, ging im Markt unter. Doch aus meiner Sicht ist damit nur ein Teil des Problems benannt.
Angst vor Verboten, Angst vor einem Schneeball-Effekt
Tatsächlich gibt es am Markt auch etliche Stimmen, die davor warnen, die freien Währungen stünden mittelfristig vor Verboten oder regulatorischen Hemmnissen. So wird bspw. die EZB früher als gedacht, wohl im Jahr 2027, ihren „digitalen Euro“ einführen. Dies klingt nach einer weiteren digitalen Währung, ist aber ein ganz anderes Konzept. Der digitale Euro wird recht zügig eine Annahmepflicht haben, sodass er dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen technisch in der Nutzung weit überlegen sein wird.
Da Bitcoin und Co. kaum zu kontrollieren sind, hege ich den Verdacht, dass es Bestrebungen geben wird, eigene technische Lösungen auch durch regulatorische Eingriffe weiter zu begünstigen. Oder anders gesagt: Aktuell hat der Markt auch in dieser Hinsicht Befürchtungen. Deshalb wird es zu Panikverkäufen kommen.
Das Dilemma des Bitcoin und anderer Kryptowährungen ist der Umstand, dass der Markt intransparent ist und in keiner Form an realen Werten hängt. Ich würde nicht ausschließen, dass der Bitcoin noch einmal deutlich klettert. Allerdings gibt es keine Kalkulationsmöglichkeit. Suchen Sie wegen der Schuldenlawinen in verschiedenen Staaten oder übergeordnet in der EU Absicherungen, ist für viele Investoren Gold die bessere Wahl.
Gold: „Sicherer“ als Bitcoin und Co. – WKN: 965515 – ISIN: XC0009655157

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/visualizations/XC0009655157/LS/ls-gold