Vom Bargeldverbot zum Bargoldverbot!
- Bargeldquelle Smartphone: Apple wird die digitale Geldbörse etablieren
- SEPA ist eine Basis der Bargeldabschaffung
- 100 Prozent aller Papiergeldwährungssysteme sind gescheitert
- Geld hat drei wesentliche Grundfunktionen
- Ist der Goldstandard die Lösung?
- Zunehmende Bargeldverbote bringen auch ein Bargoldverbot mit sich!
Unser Geldsystem muss und wird sich in naher Zukunft grundlegend verändern und weiterentwickeln. Die technologische Dynamik ist stark wie nie zuvor.
Ein Wandel unseres bestehenden Geldsystems wird nach meiner Überzeugung nicht nur aufgrund der derzeitigen Giralgeldschöpfung (Buchgeldschöpfung) in Form massiver Geldmengenerhöhungen durch Kreditvergabe der Noten- und Geschäftsbanken, die rein schuldenbasiert sind, erfolgen, sondern wegen der stark steigenden Dynamik des technologischen Fortschritts.
Vollkommen unabhängig von den weiter zunehmenden staatlichen Bargeldverboten.
Es ist letztendlich eine vollkommen plausibel zu prognostizierende Entwicklung, dass geprägte Metallmünzen sowie Papier- und Plastikgeld zunehmend verschwinden und ihre Zahlungsmittelfunktion dadurch verlieren werden.
Bargeldquelle Smartphone: Apple wird die digitale Geldbörse etablieren
Ihr Smartphone kann in Zukunft sowohl Ihre Geldbörse als auch der Geldautomat Ihrer Bank sein, ganz nach Ihren persönlichen Anforderungen. Es ist empfehlenswert, heute bereits alternative, elektronische Geldsysteme zu nutzen, die nicht auf Zentralbankgeld basieren.
In den USA etablieren derzeit vor allem die Unternehmen Apple und Google einen neuen Bezahlstandard, der auf kryptographischen Systemen und digitalen Währungen basiert. Das Handy wird dadurch immer mehr zur Bank- oder Kreditkarte und zu einem digitalen Bargeldersatz. Diese Entwicklungen werden auch unmittelbar nach Europa kommen.
SEPA ist eine Basis der Bargeldabschaffung
Die Grundlagen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr im Europäischen Wirtschaftsraum EWR wurden mit der Umsetzung der Single Euro Payments Area (SEPA) gelegt.
Die derzeitigen Entwicklungen im Bereich der digitalen Währungen sind für mich vergleichbar mit den Anfängen des Internets. Aktuell werden die Grundlagen gelegt für das „Internet des Geldes“ in der Zukunft.
100 Prozent aller Papiergeldwährungssysteme sind gescheitert
Von Henry Ford (1863 – 1947) stammt das Zitat: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh“. Diese Feststellung stammt aus einer Zeit, in der unser Währungssystem noch ganz grundlegend in Ordnung schien.
Prof. Max Otte hat in seinem Zukunftsausblick für das Jahr 2016 die Aussage getroffen „Unser Geld könnte sich in Luft auflösen“. Ich teile diese Feststellung. Aufgrund des Scheiterns aller papiergeldbasierten Währungssysteme in der Vergangenheit. Von 599 Papiergeldsystemen, die in den letzten 1.000 Jahren eingeführt wurden, sind 100 Prozent gescheitert!
Geld hat drei wesentliche Grundfunktionen
Geld hat in Bezug auf seine Nutzungsmöglichkeiten drei wesentliche Grundeigenschaften: die Wertaufbewahrungs-, die Wertmessungs- und die Zahlungsmittelfunktion. Je stärker ein bestimmtes Gut diese drei Eigenschaften erfüllt, desto mehr wird es als Geld angesehen.
Unser zunehmend digitale Lebensstil wird in absehbarer Zeit zu einem anderen Geldsystem führen, basierend auf digitalen Währungen mit neuen Chancen, aber auch Risiken. Das größte Risiko derzeit ist, die Augen vor diesen Entwicklungen zu verschließen.
Ist der Goldstandard die Lösung?
Zahlreiche Länder führten im 18. Jahrhundert den Goldstandard ein, darunter auch die USA als größte Wirtschaftsnation der Welt. Als Nachfolgesystem des Goldstandards wurde 1944 das Bretton-Woods-System ins Leben gerufen.
Die Goldpreisbindung des Papiergeldes in den USA wurde erst unter Präsident Richard Nixon im Jahr 1971 endgültig aufgehoben. Im Jahre 1976 empfahl der Internationale Währungsfonds allen Mitgliedern die Aufhebung des Goldstandards.
Wäre nun eine Rückkehr zum Goldstandard die Lösung beziehungsweise ist der Kauf von physischem Gold eine Antwort auf die kommenden Bargeldbegrenzungen und Bargeldverbote? Nein!
Zunehmende Bargeldverbote bringen auch ein Bargoldverbot mit sich!
Ich kenne viele „Goldfans“, die sogenannten Goldbugs die das ganz anders sehen und rein auf physische Münzen oder Barren setzen und dabei auch die Zahlungsmittelfunktion im Auge haben.
Für mich ist es allerdings ein Irrglaube anzunehmen, dass eines Tages in einer Systemkrise im Supermarkt mit kleinen Goldbarren oder Silbermünzen bezahlt werden kann. Das ist lediglich ein Marketingmythos, der von Edelmetallhändlern gefördert wird, um ihre Kleinbarren- und Münzen mit hohen Preisaufschlägen zu verkaufen.
Rein auf physische Goldmünzen oder Bargeld im Eigenbesitz zu setzen ist für mich keine intelligente und zukunftsfähige Strategie. Wenn nur noch kleine Transaktionen mit Bargeld gemacht werden dürfen, bekommen Sie auch Ihr Gold nicht mehr in den Umlauf. Es kommt praktisch zu einem Bargoldverbot.
Ich unterscheide mich von diesen Kritikern unseres derzeitigen Geldsystems vor allem dahingehend, dass ich die Vorteile der elektronischen Welt des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mit den Vorteilen der physisch hinterlegten Welt der realen Werte – allen voran Gold und Silber – heute schon kombiniere.