Darum sollten Anleger jetzt auf sichere Anlagen setzen

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Die Börsen bewegen sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen Handelskriegen, steigenden Zinsen und robusten Unternehmensgewinnen. Das drückt sich aus in einer deutlich gestiegenen Volatilität. Kräftige Kursschwankungen sind an der Tagesordnung.

Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Marktteilnehmer müssen sich nun auf die neue Situation erst einmal einstellen und ihre Portfolios und Strategien entsprechend anpassen.

Langfristig werden Aktienkurse allerdings nicht von politischen Ereignissen geprägt, sondern immer noch von zwei relativ einfachen Faktoren: Unternehmensgewinne und Zinsen. Noch sprudeln die Gewinne. Aber an der Zinsfront ziehen dunkle Wolken auf.

Die Entwicklung lässt die Börsen immer wieder taumeln. Zinsen werden zunehmend zu einer Belastung für die Aktienmärkte. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob dieser Trend anhält und ob es sich bereits um eine echte Zinswende handelt.

Wie echt ist die Zinswende?

Die Beantwortung der Frage ist nicht einfach, auch wenn es in den Schlagzeilen der Tageszeitungen oftmals ganz anders rüberkommt. Denn zunächst muss der Begriff Zinswende erst einmal interpretiert werden. Grundsätzlich gibt es dabei zwei Möglichkeiten. Für viele handelt es sich bereits um eine Trendwende, wenn die Zinsen über einen längeren Zeitraum steigen. Würde man eine Trendwende tatsächlich so interpretieren, dann hätten wir in der Tat eine Trendwende.

Aussagekräftiger ist eine Entwicklung aber, wenn der Zinssatz über einen langfristigen Abwärtstrend steigt. Am besten über einen gleitenden Durchschnitt, der aus den Kursen der Vergangenheit gebildet wird. Steigt der Zins darüber, ist der Abwärtstrend gebrochen. Und eigentlich eine Trendwende eingeleitet. Allerdings gibt es auch hierbei einen feinen Unterschied.

Klettert der Zins nur kurz und nicht nachhaltig darüber, ist es noch keine echte Zinswende. Hält er sich allerdings über einen langen Zeitraum darüber und dreht der gleitende Durchschnitt sogar irgendwann nach oben, handelt es sich in der Tat um eine echte Trendwende.

Wo stehen wir also am Beispiel der USA? Der gleitende Durchschnitt der Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen liegt bei 2,56 Prozent. Die Rendite pendelt aktuell um die 2,9 Prozent. Der gleitende Durchschnitt wurde damit zum ersten Mal seit Jahrzehnten durchbrochen. Die Frage ist nun, ob der Trend anhalten wird? Also nachhaltig ist?

Zinsgespenst schon bald wieder verflogen?

Sicherlich werden die Zinsen kurzfristig weiter anziehen. Langfristig ist ein deutlich höheres Zinsniveau allerdings sehr unwahrscheinlich. Die von den Notenbanken künstlich geschaffene Wachstumsphase wird früher oder später enden und in den nächsten Abschwung übergehen. Zyklen hat es schon immer gegeben und sie wird es auch weiterhin geben.

Eine Phase des unendlichen Aufschwungs ist eine Wunschvorstellung. Außerdem lasten auf der Welt gigantische Schulden. Der Schuldendienst frisst schon jetzt in vielen Ländern einen Großteil der Einnahmen auf. Neue Schulden führen zu immer geringeren Konjunkturimpulsen. Und das auf dem niedrigen Zinsniveau.

Anleger sollten Risiko meiden

Einen normalen Ausweg aus der Schuldenfalle gibt es nicht. Und das wissen auch die Zentralbanken. Relativ niedrige Zinsen und unkonventionelle Maßnahmen werden früher oder später erneut notwendig sein.

Mit einer nachhaltigen und durchgreifenden Zinswende ist langfristig nicht zu rechnen. Kurz- und mittelfristig wird das Zins-Thema die Börsen aber weiterhin belasten und Investoren verunsichern. Schon jetzt werden gigantische Portfolios umgeschichtet. Raus aus dem Risiko und rein in sichere Anlagen. Auch Privatanleger sollten diesem Trend zu folgen.