Rohstoffe Wochenrück- und Ausblick 28.01.-04.02.2018: Fed treibt Goldpreis an

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Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche weiter gestiegen. Grund dafür sind die verbesserten Fundamentaldaten am Ölmarkt und die nachlassenden Sorgen vor einem Überangebot.

So ist die OPEC-Produktion im Januar um 890.000 auf 31 Millionen Barrel pro Tag gesunken. Das entspricht exakt dem von der Internationalen Energieagentur geschätzten Bedarf an OPEC-Öl für 2019. Allerdings haben nicht alle OPEC-Mitglieder gleichsam die beschlossenen Kürzungen umgesetzt. Tatsächlich liegt diese nur bei 70%, weil der Irak und Nigeria deutlich hinterherhinken. Deutlich zum sinkenden Ölangebot beigetragen haben stattdessen die eigentlich von den Kürzungen ausgenommenen Länder Iran, Venezuela und Libyen. Deren Produktion sank zusammen um 150.000 Barrel pro Tag. Außerdem hat Saudi-Arabien seine Produktion stärker gekürzt als vereinbart.

Daneben sorgten auch die aktuellen US-Lagerbestandsdaten für Unterstützung. Diese zeigten einen nur geringen Lageraufbau beim Rohöl und einen überraschenden Lagerabbau beim Benzin.

Brent zur Lieferung im April notiert aktuell bei 62,90 US-Dollar pro Barrel an der ICE.

WTI zur Lieferung im April handelt aktuell bei 55,67 US-Dollar pro Barrel an der NYMEX.

Brent-Ölpreis in USD/Barrel in der letzten Woche

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Venezuela – Ölpreise steigen

Es sind vor allem die Ausfälle in Venezuela und Libyen, die dafür sorgen, dass es derzeit kein Überangebot am Ölmarkt gibt. Die Krise in Venezuela ist noch längst nicht beendet und die US-Sanktionen tun ihr Übriges die venezolanische Ölproduktion weiterhin einzuschränken. Und in Libyen bleibt das größte Ölfeld des Landes weiterhin von bewaffneten Gruppen besetzt. So lange diese Probleme im Markt bestehen, finden die Ölpreise Unterstützung.

Edelmetalle: Fed treibt Goldpreis an

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche deutlich gestiegen. Grund dafür ist das Umschwenken der US-Notenbank FED. Diese hatte letzte Woche überraschend ihren Zinserhöhungs-Zyklus vorerst für beendet erklärt und ist auf eine neutrale Ausrichtung umgeschwenkt. Dies setzt auch den US-Dollar unter Druck, was wiederum den Goldpreis unterstützt.

Darüber hinaus gibt es auch fundamental unterstützende Gründe. Wie der World Gold Council (WGC) berichtete, ist die globale Goldnachfrage im letzten Jahr um 4% auf 4.345 Tonnen gestiegen. Das entspricht dem höchsten Wert seit fünf Jahren.

Grund für das Nachfragewachstum ist vor allem die starke Nachfrage seitens der Zentralbanken. Laut WGC haben die Zentralbanken letztes Jahr 652 Tonnen Gold gekauft. Das entspricht einem Anstieg um 74% gegenüber dem Vorjahr und ist die größte Menge seit dem Ende des Bretton Woods-Systems Anfang der 1970er Jahre. Der größte Goldkäufer war die russische Zentralbank.

Gold handelt aktuell bei 1.317,10 US-Dollar pro Unze.

Goldpreis in USD/Unze in der letzten Woche

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Goldpreis steigt weiter

Der Goldpreis dürfte weiterhin deutliche Unterstützung finden, angesichts der vielfältigen geopolitischen Unsicherheiten.

Industriemetalle: Kupfer- Angebotsdefizit bleibt

Der Kupferpreis ist in der vergangenen Woche weiter gestiegen. Übergeordnet unterstützend wirkt dabei nach wie vor das Angebotsdefizit im Kupfermarkt.

Ebenfalls wirkten in der vergangenen Woche der schwache US-Dollar und der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China unterstützend auf den Kupferpreis. Der PMI ist im Januar entgegen den Erwartungen leicht gestiegen. Dagegen sank allerdings der Caixin-Index für China, was den Kupferpreis zum Ende der letzten Woche wieder leicht zurückkommen ließ.

Kupfer handelt aktuell bei 2,75 US-Dollar pro Pfund.

Kupferpreis in USD/Pfund in der letzten Woche

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Kupfer bleibt unterstützt

Der Kupferpreis dürfte angesichts der fundamentalen Ausgangslage übergeordnet unterstützt bleiben.

Agrarrohstoffe: China kauft US-Sojabohnen

Die Sojabohnenpreise standen in der vergangenen Woche unter Gewinnmitnahmen. Zudem gab es eine Zusage Chinas über den Kauf von 5 Millionen Tonnen an US-Sojabohnen. Der Kauf erfolgte im Zuge der Gespräche über eine Beendigung des Handelskonflikts zwischen den USA und China, als Zeichen des guten Willens von Seiten Chinas.

Sojabohnen zur Lieferung im März notieren aktuell bei 9,17 US-Dollar pro Scheffel an der CME.

Sojabohnenpreis in USD/Scheffel in der letzten Woche

Quelle: stockcharts.com

Ausblick: Sojabohnenpreise steigen

Sojabohnen dürften vorerst gut unterstützt bleiben.