Rohstoff-Studie: Große Preischancen bei veredelten Metallen!

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Die deutsche Rohstoffagentur (DERA) veröffentlicht in regelmäßigen Abständen eine Studie und Liste zur Verfügbarkeit von Rohstoffen. Beleuchtet werden dabei Metalle, Industriemineralien und daraus hergestellte Handelsprodukte.

Mineralische Rohstoffe sind die Basis einer modernen Industrieproduktion – von der Grundstoff- bis hin zur Hightech-Industrie. Der Zugang zu den benötigten Rohstoffen ist somit eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes als Technologiestandort. Die aktuelle Studie kommt dabei zu interessanten Schlussfolgerungen, die grundsätzlich für steigende Rohstoffpreise in diesem Segment sprechen.

Die potenziellen Beschaffungsrisiken zahlreicher Metalle sind sehr hoch

Die von mir ausgewertete Studie umfasst die globale Angebotskonzentration von Rohstoffen für insgesamt 34 Metalle und 27 Industrieminerale. Zusätzlich wurden 213 Handelsprodukte verschiedener Wertschöpfungsstufen untersucht. Von den 213 untersuchten Handelsprodukten fallen 72 in die Gruppe mit einem hohen potenziellen Beschaffungsrisiko.

Für die Bewertung wurden in der Studie 3 Risikogruppen definiert, die auch eine politische Risikobewertung in Bezug auf die Länderkonzentration beinhalten. Das bedeutet, wenn ein bestimmtes Metall eben nur in wenigen Ländern oder Minen gefördert wird, steigt das Beschaffungsrisiko, vor allem dann, wenn diese Länder noch zusätzlich wirtschaftlich fragil oder politisch instabil sind.

Die Risikogruppe 1 steht für ein geringes Risiko und beinhaltet daher Rohstoffe ohne oder mit nur unbedenklichen Beschaffungsgefahren. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass hier keine signifikanten Preissteigerungen zu erwarten sind, weil das Förderangebot bei einer entsprechend stark steigenden Nachfrage dennoch natürlich begrenzt ist. Die Risikogruppe 2 beinhaltet ein mittleres Risiko und umfasst Rohstoffe mit einer grundsätzlich hohen Länderkonzentration, aber einem dennoch niedrigen Länder- und somit Beschaffungsrisiko.

Der Blick auf ausgesuchte Metalle mit hohen Beschaffungsrisiken

Am interessantesten für mich ist natürlich die Risikogruppe 3, weil hier die Beschaffungsgefahren am höchsten sind, was gleichbedeutet mit den höchsten Preissteigerungschancen ist.  In diese Risikogruppe fallen mineralische Rohstoffe, die eine hohe Länderkonzentration aufweisen und gleichzeitig in großem Maße in Ländern gefördert werden, die ein hohes Länderrisiko haben.

In diesem Risikobereich der Bergwerksförderung sind beispielsweise die Stahlveredler Niob, Wolfram, Vanadium, Kobalt und Chromit, die Sondermetalle Antimon, Seltene Erden, Quecksilber und Tantal sowie die Edelmetalle Rhodium, Platin und Palladium aus der Gruppe der Platinelemente enthalten. Bei den Industriemineralen liegen 11 Rohstoffe in der Risikogruppe 3, darunter Graphit, Borminerale, Magnesit, Granat, Phosphat. Neu in der Gruppe im Vergleich zur Vorstudie sind Chromit, Minerale der Disthen-Gruppe, Gips/Anhydrit, Phosphat und Tantal.

67% aller Raffinadeprodukte haben hohe Preis- und Lieferrisiken

Auch hier sind Risiken für die Industrie grundsätzlich gleichbedeutend mit großen Kurschancen für Investoren. 67% aller untersuchten Raffinadeprodukte und somit eine deutliche Mehrheit weisen hohe Preis- und Lieferrisiken auf. Raffinadeprodukte sind veredelte Metalle.

Dazu zählen auszugsweise Hüttenaluminium, Aluminiumoxid/-hydroxid, Ferromangan, Ferromolybdän, Ferroniob, Gallium, Germanium, Indium, Magnesium, Roheisen, Rohstahl, Seltene Erden, Silizium, Titanmetall, Wismut und Zinn. 6 Produkte sind neu in dieser Hochrisikogruppe. Interessanterweise finden sich darunter mit Aluminium und Stahl auch zwei Massen-Rohstoffe.

Die Rohstoffwelt der Bergbauprodukte ist abhängig von China

Die Ergebnisse der Studie belegen einmal mehr die Dominanz Chinas als wichtigstes Bergbauland, wichtigsten Raffinadeproduzenten und als bedeutendsten Nettoexporteur von Zwischenprodukten. Bei der Weiterverarbeitung von zahlreichen mineralischen Rohstoffen gelang es China im vergangenen Jahrzehnt, seine Marktanteile stetig auszubauen. Auf Kosten der Menschen, die für Niedriglöhne in Minen und Fabriken arbeiten müssen.

Dadurch wurden die Rohstoffpreise gedrückt und Konkurrenten aus dem Markt gedrängt, weil diese im Zuge des Preisverfalls Minen schließen mussten. Bei Gallium, Indium und Magnesium hat China seinen Marktanteil in den letzten Jahren kontinuierlich auf zum Teil deutlich mehr als 70% ausgebaut und nimmt hier daher eine kontrollierende Stellung ein. China hat dadurch die Macht, bei diesen Rohstoffen die Preispolitik in der Zukunft fast monopolartig zu bestimmen.

Fazit: Chancenreiche Bodenschätze

Für mich steht es außer Frage, dass Chinas Strategie ganz klar darin liegt, durch jahrelange Dumpingpreise Konkurrenten aus dem Markt zu drängen, seine Marktanteile zu erhöhen und Metallvorräte als strategische Ressourcen aufzubauen, um in Zukunft von Preiserhöhungen sehr stark profitieren zu können. Für die internationale Industrie birgt das massive Risiken.

Rund 40% der untersuchten Rohstoffe und Zwischenprodukte weisen aktuell hohe potenzielle Beschaffungsrisiken auf. Daran haben auch die gesunkenen Rohstoffpreise nichts geändert. Für Investments in metallische Rohstoffe bieten die aktuellen Preisniveaus daher attraktive Chancen. Speziell das Segment der Minenaktien ergeben sich vor diesen Rahmenbedingungen große Chancen für Sie als Investor.

Der Sektor für Minenaktien hat ein reinigendes Gewitter hinter sich

Gold- und Silberminenaktien mussten in den letzten Jahren massive Verluste hinnehmen. Der positive Effekt dieser negativen Preisentwicklungen war, dass die Minenunternehmen massive Kostensenkungen durchführen und sich von unrentablen Projekten trennen mussten. Dieses reinigende Gewitter hat dazu geführt, dass der Sektor der Minenaktien jetzt solide aufgestellt ist. Bei weiteren Kursanstiegen der Edelmetallpreise werden Minenaktien daher überproportional profitieren.