Walt Disney: Mit Marvel- Power Netflix überholt?

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Beim Thema „Streaming“ scheiden sich bekanntlich die Geschmäcker. Während das gute alte TV-Programm immer mehr im Schatten der aufrückenden Angebote von Netflix und Disney+ verschwindet, geht es bei den US-Unterhaltungsriesen natürlich in erster Linie um neue Abonnenten und harte Dollars.

Netflix eingeholt!

Vor allem das US-Medienunternehmen The Walt Disney Company hat sich zur Aufgabe gemacht mit seinen Diensten Disney+, Hulu und ESPN+ als Netflix-Jäger zu agieren.

Der Plan scheint aufzugehen, konnte Disney doch kürzlich vermelden, mit 221 Mio. zahlenden Kunden, zu Netflix aufgeschlossen zu haben.

Vor allem mit Serien wie „Star Wars“ und jetzt neu „Obi Wan Kenobi“ und zusätzlich einem riesigen Angebot an Marvel Verfilmungen, hat man neue zahlende Couchpotatos gewonnen, die liebend gern für diese Inhalte auch bezahlen. Inflation und Konjunktursorgen werden da schon einmal schnell vergessen und die enorme Bandbreite des Medienangebotes als willkommene Unterbrechung, der ansonsten eher tristen Weltnachrichten gesehen.

Werbung scheint Kunden nicht abzubringen

Auch wenn in Zukunft Werbeunterbrechungen oder ein Angebot mit Aufpreis drohen, scheint das die nach Unterhaltung hungernden Zuschauer nicht davon abzuhalten, ein Abo abzuschließen oder gar zu verlängern.

So ist schon ausgemachte Sache, dass ab dem 8. Dezember für Disney+ in den USA zwar der alte Preis von 7,99 Dollar gilt, allerdings dann mit eher störenden Werbeeinblendungen.

Wohl dem, der da 3 Dollar mehr überweist, denn für 10,99 Dollar gibt es dafür den alten Luxus zurück, werbefrei seine Lieblingsserien zu schauen. Es muss hier nicht erwähnt werden, dass Netflix natürlich gerade ähnliches aus dem Medienhimmel zaubert.

Das breite Streaming-Angebot kostet Disney eine Menge Geld

Dabei macht Disney keinen Hehl daraus, dass die neu erhobenen Preise nicht einfach so aus good will auf die geschätzte Kundschaft niederprasseln sollen, denn besonders das Streaming-Geschäft ist kostspielig und hat zuletzt schon für einen Verlust von 1 Mrd. Dollar gesorgt, nach 293 Mio. Dollar im Vorjahresquartal.

Die Begründung ist dabei relativ einfach, dem geneigten Zuschauer muss dauerhaft was Neues vor die Linse gebracht werden damit er sein Interesse nicht verliert und eventuell zur Konkurrenz abwandern könnte und Produktionen a la Hollywood kosten Geld, viel Geld!

Neue Märkte werden erobert

Freut man sich dann doch umso mehr, wenn man nicht nur die schon etablierten Märkte versorgen und beglücken kann, sondern zusätzlich noch ein neuer Markt nach all den Superhelden schreit.

Just man auch schon in Indien unterwegs ist und schon auf 58 Mio. zahlende Streaming-Junkies verweist. Hier ist es besonders der Service von Disney+ Hotstar, der den Bewohnern am Ganges anscheinend viel Freude beim „Glotzen“ bereitet und bei 1,41 Mrd. Einwohnern, ist da auf jeden Fall noch jede Menge Luft nach oben.

Doch Walt Disney ist weit mehr als Streaming

Letztlich auch nicht vergessen werden darf, dass das Streaming zwar vielleicht noch ein wenig defizitär sein mag, aber Geld oder harte Dollars werden bei dem Entertainment-Giganten sowieso anderweitig verdient.

Filmstudios, Themenparks, ganze Ferienanlagen, die Kreuzfahrtschiffe nicht zu vergessen und letztlich auch die TV-Kabelsparte sind die Umsatztreiber, die dann auch in bare Münze verwandelt werden.

Abschließend auch nicht unbedingt damit gerechnet werden muss, dass die Inflation oder Jerome Powell mit seinen höheren Zinsen, dem wahren „Disneyianer“ sein TV-Glück vermiesen könnte, denn gerade in solchen Zeiten wie jetzt, ist es doch beruhigend manchmal einen Superhelden an seiner Seite – oder zumindest auf dem Bildschirm – zu haben.