Von Sanktionskrise kaum betroffen: US-Arbeitsmarkt brummt

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In der allgemeinen Kriegsberichterstattung ging die Meldung unter, aber sie ist für die Börsen von großer Bedeutung: die US-Wirtschaft läuft nach wie vor richtig rund.

Von Sanktionskrise kaum betroffen: US-Arbeitsmarkt brummt

Hier wurden im Februar 678.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am vergangenen Freitag in Washington mitteilte. Das ist weitaus mehr als von Experten erwartet wurde, die den Stellenaufbau im Vorfeld lediglich auf 407.000 schätzten.

Im Januar wurden noch 481.000 neue Stellen geschaffen. Die positive Entwicklung hat sich in den USA also noch einmal verstärkt. Das einzige Problem dabei ist: wenn die Wirtschaft brummt und Arbeitskräfte stark nachgefragt werden, steigen auch die Löhne, was den ohnehin schon straken Inflationsdruck weiter erhöht. Eine Lohn-Preis-Spirale kommt in Gang, die die Preise immer weiter steigen lässt. Genau das sehen wir jetzt in den USA.

Die Kehrseite: Lohnzuwächse heizen Inflation weiter an

Während die Arbeitslosenquote auf den sehr niedrigen Wert von 3,8 Prozent fiel, legten die durchschnittlichen Stundenlöhne im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um sehr deutliche 5,1 Prozent zu.

Die Arbeitsmarktentwicklung und die hohe Inflation hatten die US-Notenbank zuletzt zu einem geldpolitischen Richtungswechsel veranlasst. So sollen auf der nächsten FED-Sitzung in diesem Monat die Zinsen erstmals seit Jahren wieder angehoben werden. Angesichts des Ukraine-Krieges dürfte die Notenbank dabei aber mit Augenmaß vorgehen und keine unerwartet großen Zinsschritte vornehmen.

So kommen Sie am besten durch den aktuellen Börsensturm

Fakt ist; Deutsche Anleger kamen mit US-Aktien bisher deutlich besser durch die jüngsten Kriegs-Turbulenzen als mit deutschen Aktien. Das liegt zum einen dran, dass sich US-Aktien bisher viel besser gehalten haben als DAX-Titel. Logisch: die USA leiden deutlich weniger unter den Russland-Sanktionen, da deren Handelsverflechtungen geringer sind.

Es liegt aber auch daran, dass europäische Anleger durch die jüngste Dollaraufwertung zusätzlich Währungsgewinne verbuchen. Allein seit Anfang Februar macht das immerhin 5 Prozent Gewinn aus.

Vergleich von S&P 500, DAX und S&P 500 (in Euro): Der US-Markt gewinnt deutlich!

Quelle: stockcharts.com/ eigene Darstellung

Das zeigt sich am Ende auch deutlich in einem Performancevergleich. Während Sie mit dem DAX seit 01.02.2022 -15,36 % Verlust hinnehmen mussten, waren es mit dem S&P 500 nur -5,38 %. Aber deutsche Anleger interessiert nur die Performance auf Eurobasis. Und hier sind es nur verschwindend geringe -2,11 % (Stand aller Werte: 07.03.2022 17:26 Uhr).