US-Arbeitsmarkt enttäuscht – brechen Aktien jetzt ein?

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Heute wollen wir uns den Zusammenhang zwischen Aktienkursen und der Entwicklung am US-Arbeitsmarkt einmal am Beispiel der konkreten Entwicklung in den vergangenen eineinhalb Jahren anschauen.

In diesem Bericht steht eine Vielzahl von Daten. Die wichtigste Zahl, auf die die Analysten schauen, ist die Zahl der neugeschaffenen Stellen.

US-Arbeitsmarkt enttäuscht – brechen Aktien jetzt ein?

Hier waren die zuletzt veröffentlichten, monatlichen US-Arbeitsmarktdaten eine völlige Katastrophe. Da wurden nämlich im August in den USA offiziell nur 235.000 neue Stellen geschaffen, während die Analysten mit ihrer Konsensschätzung von 750.000 Stellen so weit danebenlagen, dass man diese Leute eigentlich wegen Unfähigkeit rauswerfen müsste.

Fakt ist: Es gab eine deutliche Verfehlung der Erwartungen des Marktes. Trotzdem brachen die Aktienkurse nicht ein, wie man es hätte erwarten können. Warum das? Zum einen hofft der Markt, dass die Geldpolitik bei schwachen Arbeitsmarktdaten weiterhin locker bleibt, was wiederum die Aktienkure stützt.

Kleine Enttäuschungen verkraftet der Markt, große nicht

Zum anderen war die Enttäuschung bei den Daten noch nicht groß und nicht anhaltend genug. Ich zeige Ihnen jetzt einmal einen Chart. Dieser enthält die gesamten Stellen in den USA. Zuletzt waren das im August 147,19 Millionen Stellen. Im Vormonat Juli waren es nur 146,96 Millionen. Daher der Stellenzuwachs von 235.000 im August. Fakt ist: Es war wenigsten s joch ein Zuwachs! Brenzlig wird es für den Aktienmarkt nämlich erst bei Rückgängen am Stellenmarkt. Und zwar bei mehreren in Folge.

US-Stellenentwicklung (oben) und Aktienkurse des S&P 500 (unten): Beide laufen Hand in Hand

Quelle: stockcharts.com/ eigene Darstellung

Im Chart oben sehen Sie dies eindrucksvoll. Solange der US-Arbeitsmarkt Stellenzuwächse aufweist, steigen die Kurse des S&P 500 (in meinem Chart ist dieser Index im unteren Teil in blau abgebildet). Aber wehe, es kommt zu einem Rückgang der Beschäftigung, die sich in einem negativen Wert beim Stellenzuwachs äußern würde.

Schauen Sie einmal auf den drastischen Knick im März 2020 bei den Jobzahlen! Dieser schwere Einbruch wurde durch die Coronakrise ausgelöst. Sie sehen gleichzeitig, wie der S&P 500 mit einbrach. Natürlich etwas früher als die Jobzahlen, da der Markt diesen Einbruch bereits vorwegnahm.

Groß war die Vorlaufzeit allerdings nicht. Die Aktienkurse reagieren also ziemlich unmittelbar auf negative Veränderungen am US-Arbeitsmarkt.

Der nächste Einbruch am US-Arbeitsmarkt bringt den Crash

Deshalb ist es wichtig für Sie als Anleger, diese Daten immer im Auge zu behalten. Käme es zu einem Stellenrückgang, wie zuletzt im Februar 2020, wäre dies verheerend für Aktien. Nicht nur in den USA, sondern weltweit.