Braucht das iPhone ein Facelift?

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Der Fehler steckt im System, genauer gesagt: im Design. Apple hat im vergangenen Jahr erstmals seit der Einführung des iPhones rückläufige Verkaufszahlen verschmerzen müssen. Und Analysten haben durchaus eine Theorie, woran das liegen mag.

Zum einen ist ein bisschen der Lack ab. Glanz, Glamour, Mythos und Hype um den Kultkonzern haben spürbar gelitten, seit der charismatische Firmengründer und iPhone-Visionär Steve Jobs seinem Krebsleiden erlegen ist.

Das war im Oktober 2011. Schon damals gab es Bedenken, ob Apple ohne ihn imstande sein würde, an die durchschlagenden Erfolge der ersten iPhone-Jahre anzuknüpfen. Der Neue an der Spitze, Tim Cook, gilt in vielem als Gegenentwurf zu Steve Jobs. So gab es unter ihm beispielsweise erstmals eine Dividende für die vielen treuen Apple-Anleger.

iPhone: Optimierung der inneren Werte

Auch das mit dem Smartphone-Erfolg hat Cook zunächst ganz gut hinbekommen, doch zuletzt schien das iPhone zu straucheln – und mit ihm der Konzern, der vom Erfolg seines Blockbusters stark abhängig ist.

Dass sich das Gerät zuletzt weniger gut verkaufte, lag neben den bereits erwähnten Abnutzungserscheinungen auch ein Stück weit an der Marktsättigung: Wer ein teures Smartphone besitzen will, tut dies mittlerweile mit großer Wahrscheinlichkeit. Die wenigsten sehen eine Notwendigkeit, jährlich auf ein neues Gerät umzusteigen, vor allem in der Preiskategorie, in der die iPhones traditionell angesiedelt sind.

Ein weiteres Problem, das Analysten nun beschrieben haben, ist aber durchaus hausgemacht: So sehr Apple auch dafür sorgt, dass sich die verschiedenen iPhone-Generationen hinsichtlich ihrer „inneren Werte“ wie beispielsweise Prozessoren unterscheiden, so wenig sind diese Verbesserungen nach außen hin sichtbar. Ganz im Gegenteil: Rein optisch bleiben die Telefone meist über zwei bis drei Generationen weitgehend sehr ähnlich.

Apple Aktie: Wird das nächste iPhone flacher?

Das hat sich schon einmal gezeigt, als Apple den Trend zum größeren Display erst recht spät aufgegriffen hat. Als das größere iPhone dann endlich auf den Markt kam, hat es den Verkauf wieder kräftig angekurbelt.

„Superzyklus“ heißt es im Fachjargon, wenn sich das Produkt nicht von einer Generation zur nächsten, sondern erst zur übernächsten oder der darauffolgenden wesentlich verändert. Einen solchen Superzyklus erwarten Beobachter nun für dieses Jahr.

Im Herbst wird traditionell das neue iPhone vorgestellt, und blickt man auf Produkte der Konkurrenz, darf man wohl davon ausgehen, dass das Design etwas schlanker ausfällt als bisher. Der Optik-Faktor spielt für Durchschnittskäufer durchaus eine wesentliche Rolle. Unterschiede in der Prozessorenleistung zwischen einem guten und einem noch besseren Gerät sind für den Laien dagegen nicht unbedingt sofort erkennbar.

Um den Absatzschwund zu stoppen und die Umsätze wieder stärker anzukurbeln, wird Apple also am Design feilen müssen. Dennoch darf man bei alldem nicht übersehen, dass hier auf recht hohem Niveau „gejammert“ wird: Dank hoher Margen sitzt Apple auf einem beträchtlichen Geldberg, und auch der Aktienkurs kann sich weiterhin sehen lassen. Auf Jahressicht hat die Apple Aktie um rund 30 Prozent zugelegt – und Analysten gehen mehrheitlich davon aus, dass der Aufwärtstrend anhält.