USA: Zollbelastete Branchen verlieren Jobs

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Die US-Wirtschaft steht vor Herausforderungen: Besonders Branchen wie Fertigung, Bau und Transport, die stark von Donald Trumps Zöllen betroffen sind, haben in den letzten Monaten Arbeitsplätze abgebaut.

Die Beschäftigung in zollexponierten Bereichen sank nach Beginn des Handelskriegs spürbar, während die Arbeitsmärkte außerhalb dieser Sektoren weiterhin wachsen, wenn auch langsamer.

Wie Donald Trumps Zollpolitik Arbeitsplätze trifft

Apollo-Ökonom Torsten Slok zeigt, dass die Lohnsummen in betroffenen Branchen erstmals über mehrere Monate negativ ausfielen. Joe Brusuelas, Chefökonom bei RSM, sagt: „Der Einfluss der Zölle auf Neueinstellungen ist jetzt unübersehbar – die erhoffte Beschäftigungswelle in der Fertigung bleibt aus.“

Die US-Fertigungsindustrie hat laut BLS (Bureau of Labor Statistics, also die US-Behörde, die offiziell Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten erhebt und veröffentlicht).im August 78.000 Jobs weniger als noch vor einem Jahr.

Unsicherheit lähmt Unternehmen

Die Unsicherheit durch die Zölle hat viele Hersteller verunsichert. Höhere Preise für Stahl, Aluminium, Kupfer und andere wichtige Rohstoffe erhöhen zusätzlich die Kosten für die Unternehmen, die eigentlich von der Handelspolitik profitieren sollten.

Die Folge: Weniger Neueinstellungen und teilweise Entlassungen. Gleichzeitig betont die Verwaltung, dass langfristige Investitionen und Steuererleichterungen in den kommenden Monaten positive Effekte entfalten werden.

US-Arbeitsmarkt im Wandel

Die US-Gesamtbeschäftigung ist in den letzten drei Monaten um nur 29.000 neue Jobs gewachsen, nach 105.000 im vorherigen Zeitraum. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,1 % im Juni auf 4,3 % im August, den höchsten Wert seit Ende 2021.

Viele Amerikaner sind zunehmend pessimistisch, was ihre Chancen betrifft, einen neuen Job zu finden: Nur 45 % glauben, aktuell eine Stelle zu bekommen – der niedrigste Wert seit Beginn der NY Fed-Umfrage 2013.

Immigration und Arbeitsmarkt in den USA

Neben den Zöllen spielt auch die restriktive Einwanderungspolitik eine Rolle: Die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte sank im August um 342.000, nach 416.000 im Juli. Besonders Branchen wie Bau sind davon betroffen, da die Personaldecke dünner wird.

Analysten wie Stephanie Roth von Wolfe Research sehen darin eine kombinierte Wirkung von Nachfrage- und Angebotsfaktoren. Die gute Nachricht: Sie erwartet, dass sich die Lage wieder entspannt, sobald Unternehmen Klarheit über die Zölle erhalten, was die Einstellungstätigkeit wieder beleben könnte.