Über diese magische Marke wacht die Börse

Inhaltsverzeichnis

Seit mehr als zwei Jahren achten die Börsen mit Argusaugen darauf, ob sich bei der Arbeitslosenquote ein Trendwechsel nach oben andeutet. Dazu muss ich kurz ausholen.

Im Frühjahr 2020 legten die Regierungen im Westen (mit Ausnahme Schwedens) durch ihre Quarantäne-Maßnahmen im schlussendlich nutzlosen Kampf gegen die Corona-Ausbreitung zunächst die gesamte Wirtschaft lahm. Ein verheerender Wirtschaftskollaps begann. Daraufhin schoss die Arbeitslosenquote in den USA auf fast 15 % steil nach oben.

Jetzt wurden die gleichen Regierungen wach. Ihre Wiederwahl war stark gefährdet. Sie wollten die daraus resultierenden, gigantischen Verluste durch das Drucken von Geld und massive neue Schulden „auffangen“. Dies gelang auch scheinbar.

Allerdings um den Preis einer massiven Inflation, die ganze Bevölkerungsschichten real verarmen ließ. Und um den Preis einer extrem hohen, nicht mehr nachhaltigen Verschuldung. Dafür fanden sich allerdings genügend andere Sündenböcke.

Über diese magische Marke wacht die Börse

Und jetzt wieder zurück zum Arbeitsmarkt in den USA. Hier gingen die Zahlen im Zuge der „Rettungsmaßnahmen“ sehr schön und zügig wieder zurück (der Preis dafür: siehe oben).

Bei der Arbeitslosenquote ging es bis auf den heutigen Stand unter 4 % abwärts. Diese magische Marke überwachen die Börsen bis heute mit Argusaugen.

US-Arbeitslosenquote: Momentan alles in Butter

Chart

Quelle: stockcharts.com

Seit etwas mehr als zwei Jahren verharrt die US-Arbeitslosenquote im Bereich zwischen 3,4 und 4 %. Solange das so bleibt, ist alles gut für die Börsen. Da werden auch vergleichsweise hohe Zinsen weggesteckt. Was keineswegs selbstverständlich ist.

Diese Entwicklung wäre verheerend

Ein erneuter Anstieg der Arbeitslosigkeit über 4 % wäre jedoch wäre fatal. Dann würde der Konsum zusammenbrechen, an dem der größte Teil der US-Wirtschaftsleistung hängt. Da würden dann auch keine Zinssenkungen der US-Notenbank helfen, wenn die Leute einfach kein Geld mehr haben und keinen Kredit mehr bekommen.

Deshalb vergessen Sie bitte auch das Märchen vieler Analysten, die behaupten, die Börsen würden sehnsüchtig auf die nächsten Zinssenkungen warten.

Tun sie nicht! Denn diese wären ein klares Indiz, dass die nächste Rezession in den Startlöchern steht. Und das ist das letzte, was die Börsen gebrauchen können.

Und deshalb ist es auch gut, dass die US-Arbeitslosenquote zuletzt wieder gesunken ist – von 3,9 auf 3,7 %. Mit diesem Wert können die Börsen sehr gut leben. Kommen keine weiteren Zinserhöhungen in den USA „im Rudel“, dann dürfte dies noch eine Weile so bleiben. Weiterhin steigende Aktienkurse wären dann sehr wahrscheinlich.