Trump-Zölle vor dem Showdown

Inhaltsverzeichnis

Die Zölle, die Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit per Notstandsgesetz (International Emergency Economic Powers Act, kurz IEEPA – ein Gesetz, das eigentlich für nationale Krisen gedacht ist) verhängte, stehen auf der Kippe.

Ein Streit, der die Märkte bewegt

Der Supreme Court, das höchste US-Gericht, hat den Fall angenommen und beschleunigt. Anfang November 2025 gibt es die mündliche Verhandlung, dann dürfte das Urteil bald folgen – womöglich noch vor Jahresende.

Zuvor hatten bereits niedrigere Instanzen entschieden, dass Trump seine Autorität überschritten hat. Der Federal Circuit Appeals Court urteilte Ende August 2025 entsprechend, setzte die Umsetzung aber bis Mitte Oktober aus, um den Weg zum Supreme Court offen zu lassen.

Milliarden stehen auf dem Spiel – für Unternehmen und den Staat

Sollte das Gericht den Berufungsrichtern folgen, die bereits im August entschieden hatten, dass Trump seine Befugnisse überschritten hat, könnte das US-Finanzministerium gezwungen sein, über 200 Milliarden USD an Unternehmen zurückzuzahlen.

Diese Gelder wurden seit 2023 für Importe nach China, Indien, Brasilien und andere Länder eingezogen. Für Firmen wäre das ein gigantischer Liquiditätsschub – für den Staatshaushalt allerdings eine Belastung, die neue Anleihen und damit womöglich steigende Zinsen nach sich zieht.

Wirtschaftspolitische Sprengkraft

Trump selbst warnt vor einer „Katastrophe“, sollte das Urteil gegen ihn ausfallen. Tatsächlich könnte ein solcher Schritt die US-Handelspolitik durcheinanderwirbeln.

Kurzfristig würden viele Unternehmen entlastet, doch die fiskalischen Folgen – also die Finanzierung durch mehr Staatsverschuldung – könnten die Anleihemärkte bewegen und die Inflationserwartungen anheizen. Beobachter befürchten zudem, dass Rückzahlungen an einzelne Kläger komplizierte Verwaltungsverfahren auslösen könnten.

Was Sie als Anleger wissen müssen

Für Investoren ist entscheidend: Das Urteil kann Bewegung in vielen Sektoren bringen – vom Handel über die Industrie bis zu den Anleihemärkten.

Fällt es pro Trump aus, bleiben die Zölle und damit auch Preisdruck und Unsicherheit für Importeure bestehen. Fällt es gegen ihn aus, könnten Aktien vieler US-Importfirmen kurzfristig profitieren, während Anleiherenditen steigen könnten.