Pharma und Big-Biotech: Hier sind Short-Trades möglich

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Ein Sektor mit interessanten Chance-Risiko-Verhältnissen für Short-Seller, die an fallende Kurse glauben, ist der Pharmasektor. Dazu zählen auch einige der großen Biotech-Blue Chips, die inzwischen de facto fast Pharmakonzerne sind. Sowohl die Aktien der fundamental guten Biotech-Blue Chips als auch der guten Pharmaaktien sind in 2022 massiv angestiegen. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „massiv“.

Denn der defensive Pharmasektor kann man den Punkten glänzen, auf die Börsianer in den unsicheren Zeiten des Jahres 2022 allergrößten Wert legen: Positiver Cash-Flow. Ertragsstärke. Rezessionssicheres Geschäft. Fundamental ist der Anstieg der Pharma- und Biotech-Aktien also völlig nachvollziehbar und gerechtfertigt.

Pharma: Aktien zu stark gestiegen und zu hoch bewertet

Doch dann kam in 2022 ein Punkt hinzu, der die Pharmawerte nach oben überdrehen ließ – und diese Werte zu aussichtsreichen Short-Investments macht:  An der Börse setzen immer mehr Hedgefonds und Institutionelle Investoren auf Computer-gesteuerte Investmentsysteme und Algorithmen.

Viele dieser Algorithmen setzen auf Trendfolge- und Momentum-Systeme. Bei Trendfolge-Systemen werden z.B. steigende Aktien kontinuierlich weiter gekauft, bis der Trend bricht. Auf der anderen Seite: Fällt z.B. ein Rohstoff, werden mit den fallenden Preisen kontinuierlich neue Short-Positionen eröffnet. Diese Strategie war in dem größten Börsenboom aller Zeiten von 2002/03 bis 2021 die etablierte Erfolgsstrategie.

Doch keine Strategie ist perfekt – selbst, wenn sie von einem Computer kommt. Die Algorithmen setzen stumpf auf Trendfolgemodelle. Diese basieren jedoch auf Markt-Stimmung und Momentum und nicht auf Bewertungen. Dies führt am Ende dieser Marktphasen zu extremsten Bewertungen – und genau dies sahen wir Ende 2022 bei Pharma und Big Biotech.

Short-Trades bei Pharma bietet attraktives Chance-Risiko-Profil

Short-Engagements im Pharma und Big-Biotech haben einen großen Vorteil: Die teuren Pharma- und Biotech-Werte entwickeln sich in steigenden Märkten deutlich schlechter als der Gesamtmarkt. Denn diese Werte sind nach den starken Kursanstiegen in 2022 sehr teuer – selbst nach der jüngsten Korrekturwelle. Doch diese Unternehmen bieten nicht das Wachstum von Hightech-Unternehmen oder die Gewinnpotenziale von mittelgroßen und kleinen Biotech-Firmen.

Das bedeutet: Wenn die Börse in 2023 weiter steigen sollten, werden die Pharmawerte nur unterproportional zulegen. Warum sollten Anleger diese teuren und charttechnisch hoch gestiegenen Aktien kaufen, wenn günstigere Hightech-Werte noch weit unter alten Höchstständen notieren?

Gleichzeitig besitzen ausgewählte Pharma-Werte aufgrund der hohen Bewertungen und der sich verschlechternden Charttechnik attraktive Gewinnpotenziale für Short-Anleger, wenn die Börse nach unten wegbricht. In meinem Börsendienst Cannabis Insider liegen wir mit einem Short-Trade auf den Biotech-Riesen Amgen fast +100 % im Gewinn!

Fazit: Der Pharma-Sektor ist ein defensiver Sektor, der seine Stärken in schlechten Börsenphase ausspielt. Der Sektor hat weniger Aufwärtspotenzial in guten Börsenphasen, wenn spekulativere Investments gefragt sind. Nach den überdrehten Kursanstiegen in 2022 sind viele Pharma- und Big Biotech-Aktien hoch bewertet – und bieten damit gleichzeitig hohes Abwärtspotenzial, wenn die Börsenstimmung ins Negative dreht.