Super Micro Computer-Aktie: Short-Attacke
Wenn Sie sich für den KI-Markt interessieren, ist die Aktie von Super Micro Computer Ihnen wahrscheinlich ein Begriff. Das Unternehmen bietet Speichersysteme und Hochleistungsrechner, kurz: Die benötigten Clouds, die für die Welt der Künstlichen Intelligenz eine große Rolle spielen. Nun hat das Unternehmen in den vergangenen Tagen einen massiven Kursrutsch hinnehmen müssen. Ein Gerücht macht die Runde – eröffnet sich hier vielleicht eine Einstiegschance oder sollten Sie ganz weit und schnell flüchten?
Super Micro Computer: Der harte Vorwurf
Der Vorwurf kommt von einem sogenannten Short-Seller (dies ist hier jedenfalls zu vermuten). Short-Seller setzen mit Geschäften auf Termin (Leihe und Wieder-Lieferung – hier – einer Aktie) auf fallende Kurse. Der Short-Seller Hindenburg Research hat nun bekannt gegeben, eine Short-Position aufgebaut zu haben.
Die Bekanntgabe garnierte das Unternehmen mit dem Vorwurf, Super Micro Computer würde seine Bilanz ggf. manipuliert haben. Es würde Hinweise geben. Es würde „eklatante buchhalterische Mängel“ geben. „Alles in allem glauben wir, dass Super Micro ein klassischer Fall von Rückfälligkeit ist. Die Handlungen des Unternehmens deuten darauf hin, dass es sich in Bezug auf die Umsatzrealisierung und die Buchhaltungspraktiken nicht von seiner fragwürdigen Vergangenheit erholt hat“.
Harter Tobak. Stimmt der Vorwurf, kann das Unternehmen in mächtige Bredouille geraten. Aber es gibt auch eine eindeutige Interessenlage. Mit der Nachricht hat Hindenburg Research natürlich die Sorgen um die Aktie vergrößert. Es wäre also für eine Short-Seller eine willkommene Maßnahme, solche Berichte zu verfassen. Die Gemengelage wird noch schwieriger: Sie müssen davon ausgehen, dass Hindenburg Research sich rechtlich absichert. Solche Gerüchte im eigenen Interesse auf den Markt zu bringen, kann zu schweren Strafen führen. Wer also hat nun Recht?
Nichts Genaues weiß man nicht
Es wäre sicher nicht der erste Vorwurf der „möglichen“ Bilanzmanipulation, der am Ende ins Leere geht. Dann wäre die Aktie nach den jüngsten Kursverlusten ggf. sogar wieder günstig – und könnte im KI-Boom klettern.
Auf der anderen Seite lässt sich von außen nicht prüfen, ob die Vorwürfe stimmen, auch wenn es eine Interessenlage gibt. Ich würde Ihnen niemals dazu raten, in eine solche Position hinein zu spekulieren. Wenn alles gut geht, kann Super Micro Computer nach ohnehin schon 92 % Gewinn im laufenden Jahr weiter aufwärts marschieren.
Sie können die Position derzeit allerdings nicht kontrollieren – die Investition wäre eine reine Spekulation. So traurig es für KI-Investoren ist: Das Risiko hier besteht in der Unwissenheit. Ein anderer KI-Wert legt heute seine Quartals-Zahlen vor: Nvidia. Die Einschätzungen sind wesentlich solider.
Super Micro Computer: Harte Vorwürfe – WKN: A0MKJF – ISIN: US86800U1043
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US86800U1043/EI/super-micro-computer-inc/data