Alphabet Aktie: Worauf es bei der Q2-Bilanz ankommt

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Es ist einmal mehr soweit: Die Berichtsaison für das abgelaufene zweite Kalenderquartal kommt langsam, aber sicher auf Touren. In der zweiten Hälfte des laufenden Monats werden auch diverse Technologie-Riesen wieder Einblick in ihre Bücher gewähren, darunter Googles Mutterkonzern Alphabet.

Alphabet Aktie: Hohe Erwartungen an Q2-Bilanz

Beobachter erwarten – fast schon wie üblich – ein starkes Zahlenwerk für den Zeitraum April bis Ende Juni. Im Schnitt rechnen Analysten mit einem Umsatz von 32,3 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn je Aktie in Höhe von 9,64 US-Dollar. Damit würden die Ergebnisse des Vorjahresquartals deutlich übertroffen: Beim Umsatz rechnen die Experten mit einem Plus von 24 Prozent, beim Ergebnis je Aktie sogar mit einem Wachstum von satten 92 Prozent.

Allerdings fiel das Ergebnis des Vorjahreszeitraums vergleichsweise schwach aus, da es durch eine größere Strafzahlung belastet wurde, das von Seiten der Europäischen Kommission seinerzeit gegen Alphabet verhängt worden war. Bereinigt um diesen Sondereffekt liegt das erwartete Gewinnplus bei etwa 8 Prozent.

Wie steht’s um die Werbeanzeigen?

Ein besonderes Augenmerk der Anleger dürfte einmal mehr auf der Entwicklung der Werbeeinnahmen liegen. Dieser Bereich bildet nach wie vor eine der zentralen Einnahmequellen des Konzerns, steht aber bereits seit längerem unter Druck.

Striktere Datenschutzbestimmungen einerseits und zunehmende Konkurrenz andererseits haben in der Vergangenheit bereits dazu geführt, dass sich das Wachstum bei den online geschalteten Werbeanzeigen teilweise verlangsamt hat. Auch sieht sich Google einem wachsenden Preisdruck gegenüber: Werbekunden, die Anzeigen schalten wollen, zahlen weniger pro Klick.

Zugleich haben sich mit Amazon und Facebook starke Wettbewerber etabliert, die ihrerseits die Kaufgewohnheiten und Interessen ihrer Nutzer sehr genau kennen und entsprechend gezielt werben können. Hier gilt es für Alphabet, den Anschluss in diesem Schlüsselsegment nicht zu verlieren.

Wachstumspotenzial durch Zukunftsprojekte?

Interessant sind auch die Forschungsprojekte aus dem Bereich „other bets“, in dem Alphabet diverse zukunftsorientierte Projekte gebündelt hat. Gerüchten zufolge könnte nach Waymo, der mittlerweile eigenständigen Firma für selbstfahrende Autos, ein nächstes größeres Vorhaben vor der Transformation in Richtung Eigenständigkeit stehen: Unter dem Arbeitstitel „Project Malta“ arbeitet ein hochrenommiertes Forscherteam um den Nobelpreisträger Robert Laughlin an neuartigen Speichermöglichkeiten für Energie, die aus Solar- oder Windkraft gewonnen wird. Dabei soll es sich um einen Flüssigsalzspeicher handeln.

Sollte sich das Verfahren durchsetzen, wären angesichts der politisch und gesellschaftlich zunehmend gewollten Energiewende erhebliche Wachstumspotenziale vorhanden – ein Bereich also, den Anleger im Blick behalten sollten.

Für die Alphabet Aktie erhoffen sich Investoren zudem neue Impulse, nachdem das Papier zuletzt ein Stück weit hinter sein im Juni markiertes Jahreshoch zurückgefallen ist. Anfang der Woche war die Alphabet Aktie für rund 985 Euro oder 1.155 Dollar zu haben.

Die Präsentation der Q2-Bilanz steht am 23. Juli auf der Agenda.