Heineken-Aktie: Zollsicherer Hafen mit 15% Kurspotential

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In Zeiten drohender Handelskonflikte bietet der niederländische Bierriese Heineken (ISIN:NL0000009165; Euronext: HEIA) eine erfrischende Investment-Alternative mit globalem Durstlöscher-Potenzial

Während der Aktienmarkt sich von den Nachwirkungen internationaler Zollstreitigkeiten erholt, könnte ein kühles Heineken für Ihr Depot genau das richtige Rezept sein – nicht nur als Durstlöscher, sondern als kluge Anlagestrategie. Der Niederländische Braugigant, der als zweitgrößter Bierkonzern nach Anheuser-Busch InBev in mehr als 70 Ländern aktiv ist, präsentiert sich als robuste europäische Alternative für Anleger, die dem transatlantischen Handelsgeplänkel entfliehen möchten.

Günstig einschenken, wertvoll ausschenken

Mit einem aktuellen Kurs von 77,76 EUR und einer Marktkapitalisierung von stolzen 43,52 Mrd. EUR wirkt die Aktie auf den ersten Blick solide, aber keineswegs berauschend. Doch genau hier liegt die Chance: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,6 für die kommenden zwölf Monate wird Heineken deutlich unter seinem historischen Durchschnitt von etwa 20 gehandelt – ein Bewertungsabschlag, der angesichts der stabilen Perspektiven kaum gerechtfertigt erscheint.

„Inmitten all der Zoll-Diskussionen werden Anleger verstärkt nach europäischen Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten“, erklärt Brian Krawez, Präsident und leitender Portfoliomanager bei Scharf Investments. „Heineken ist in puncto USA-Engagement bestens abgesichert und wird im Vergleich zu seiner Vergangenheit günstig gehandelt, obwohl wir weiterhin von einem ordentlichen Wachstumspotenzial ausgehen.“

Premium-Schaum

Was den Brauer besonders attraktiv macht, ist seine geschickte Positionierung im Premium-Segment. Etwa 40 Prozent des Umsatzes entfallen auf hochpreisige Marken in entwickelten Märkten, bei denen Heineken eine beträchtliche Preissetzungsmacht genießt. Die Stammmarke Heineken selbst wächst im Premium-Bereich schneller als jeder Konkurrent – ein entscheidender Vorteil in einer Branche, in der Gewinnmargen oft wichtiger sind als bloße Volumenexpansion.

Die demografischen Herausforderungen in der westlichen Welt – jüngere Generationen trinken weniger Alkohol als ihre Eltern – begegnet das Unternehmen mit beeindruckender Innovationskraft. Das alkoholfreie Heineken 0.0 hat sich als Pionier im boomenden Segment der alkoholfreien Biere etabliert, das jährlich zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Die Morgan Stanley-Analystin Sarah Simon betont: „Im Kontext zunehmender Mäßigungstrends sind Brauereien deutlich besser positioniert als Spirituosenhersteller“ – eine Entwicklung, die Heineken frühzeitig erkannt und in Wachstumschancen umgemünzt hat.

Schwellenländer-Durst

Besonders vielversprechend sind die Aussichten in den Schwellenländern, die bereits zwei Drittel des Konzerngewinns erwirtschaften. Heineken ist eine der weltweit bekanntesten Biermarken, zudem ist in Schwellenländern Alkohol eine erschwinglich Möglichkeit, sich in guten wie in schlechten Zeiten etwas zu gönnen.

Kritiker mögen einwenden, dass ein möglicher Handelskrieg dem global aufgestellten Konzern zusetzen könnte. Doch das Management hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es auch schwierigste Zeiten meistern kann. Nach dem Corona-Schock erholten sich die Gewinne pro Aktie rasant und übertrafen bereits 2022 das Vor-Pandemie-Niveau. Zudem bleibt die Gründerfamilie stark engagiert – ein Faktor, der sich laut Studien langfristig positiv auf die Aktionärsrendite auswirkt.

Quelle: https://basischarts.aktienscreener.com/

Zahlen, die perlen wie ein Kronkorken

Auch die jüngsten Zahlen stimmen zuversichtlich: Im April meldete Heineken erfreuliche organische Volumen- und Umsatzsteigerungen für das erste Quartal und bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr 2025, während Konkurrent Diageo angesichts der Zollunsicherheiten seine Vorhersagen zurückzog. Die aktuellen Konsensschätzungen erwarten einen Gewinn pro Aktie von 4,40 EUR für das laufende Jahr – ein Plus von 153 Prozent – und eine weitere Steigerung um 9 Prozent im Folgejahr.

Natürlich ist jede Investition mit Risiken verbunden. Währungsschwankungen setzen dem global tätigen Konzern zu, und in einer Rezession könnten Verbraucher von Premium-Marken auf günstigere Alternativen umsteigen. Dennoch überwiegen die positiven Signale: Das Unternehmen hat seine Verschuldungskennzahlen verbessert, Analysten korrigieren ihre Gewinnerwartungen nach oben, und Heineken selbst kauft aktiv eigene Aktien zurück.

Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei knapp über 91 EUR – ein Aufwärtspotenzial von mehr als 17 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau.

Ein Grund mehr, auf die Zukunft von Heineken anzustoßen – mit oder ohne Alkohol.