AstraZeneca zeigt sich in schwieriger Zeit Stärke

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Die Pharma-Branche leidet derzeit unter Donald Trump. Massive Zolldrohungen und Einschränkungen bei den Leistungen staatlich unterstützter US-Krankenversicherungs-Programme sorgten für einigen Gegenwind für Pharma-Aktien.

Unternehmensportrait

Im Jahr 1999 fusionierte der schwedische Pharma-Konzern Astra mit dem britischen Pharma-Konzern Zeneca. Heute zählt AstraZeneca zu den weltweit führenden Pharma-Konzernen mit einem Jahresumsatz von über 40 Mrd. US-Dollar.   

AstraZeneca besitzt ein breites Produktportfolio mit Medikamenten aus den Bereichen Krebs, Immunologie, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Infektionen und neurologische Störungen. Tagrisso ist das umsatzstärkste Produkt und gleichzeitig eines der wachstumsstärksten. Es wird bei Lungenkrebs in fortgeschrittenem Stadium verabreicht.

Erfolg steht auf zahlreichen Standbeinen

Im Gegensatz zu zahlreichen Pharma- und Biotech-Konzernen die von wenigen Medikamenten abhängig sind, ist AstraZeneca sehr breit aufgestellt. Im Portfolio befinden sich 13 sogenannte „Blockbuster“, also Medikamente mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar. Diese breite Aufstellung lässt das Unternehmen Umsatzeinbußen durch Patentabläufe oder Konkurrenzprodukte bei einzelnen Medikamenten leichter verkraften und bietet somit aus Anlegersicht eine höhere Sicherheit.

Zahlen zum zweiten Quartal besser als erwartet

Das operative Geschäft von AstraZeneca lief auch im zweiten Quartal rund: Der Pharma-Gigant meldete einen Umsatzanstieg von +11% auf 14,46 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 2,17 US-Dollar pro Aktie. Damit lag der Umsatz um 300 Mio. US-Dollar und der Gewinn um einen Cent über den Analystenprognosen.

Für das Geschäftsjahr 2025 bekräftigte das Management seine Prognose: Der Umsatz soll mit einem hohen einstelligen, der Gewinn pro Aktie mit einem niedrigen zweistelligen Prozentsatz wachsen.

AstraZeneca will seine US-Kapazitäten massiv ausweiten

Ende Juli kündigte AstraZeneca an, bis zum Jahr 2030 insgesamt 50 Mrd. US-Dollar in mehreren US-Bundesstaaten investieren zu wollen. Die Pläne umfassen den Aufbau einer großen Produktionsstätte im Bundesstaat Virginia. Hier sollen in Zukunft u. a. Medikamente gegen hohe Cholesterinwerte hergestellt werden. Außerdem plant AstraZeneca die Ausweitung von Forschung, Entwicklung und Zelltherapie-Herstellung in den Bundesstaaten Maryland, Massachusetts, Kalifornien, Indiana und Texas.

Mit diesem Schritt will der britisch-schwedische Pharmakonzern einerseits seine Position auf dem wichtigen US-Markt stärken und andererseits die Gefahr von US-Zöllen für seine Medikamente verringern. Zudem soll die Infrastruktur für klinische Studien in den USA verbessert werden, um neue Wirkstoffe schneller zur Marktreife zu bringen.

Aktie zeigt sich 2025 stabil

AstraZeneca hat den Trump-Gegenwind für die Pharma-Branche besser überstanden als viele Konkurrenten. Seit Jahresbeginn befindet sich der Kurs leicht im Plus. Die Investitionen in den USA dürften dafür sorgen, dass dies so bleibt. Die Aktie ist relativ moderat bewertet und somit auch für konservative Anleger einen näheren Blick wert.