ETF-Traden: Was Sie wissen sollten
Ich habe in den vergangenen Tagen gleich mehrfach Beiträge gesehen und erhalten, wonach es offensichtlich immer beliebter wird, mit ETFs die unterschiedlichsten Strategien abzubilden oder gar zu traden. Immer mehr ETFs fluten den Markt, die den unterschiedlichsten Ansprüchen nach aufgelegt werden. Einen großen Teil davon kann und werde ich Ihnen nicht empfehlen.
ETFs: Das neue, alte Instrument
Das neue, alte Instrument der ETFs war ursprünglich erdacht worden, um „passiv“ einen einfachen Markt abzubilden. Indizes wie der Dax 40, der Dow Jones oder der S&P 500 sind einst zusammengestellt worden, um einen Markt abzubilden. Die Konstruktion ist wie beim Dow Jones oft genug nicht richtig nachvollziehbar, weil z. B. beim Dow Jones die Marktkapitalisierung der Unternehmen beim Gewicht im Index keine Rolle spielt. Es gibt gar keine einheitlichen Regeln dafür, warum und wie Indizes zusammengesetzt werden.
Aber immerhin: Viele der großen Indizes haben sich halbwegs bewährt und bieten Orientierung über die Stimmung an den Börsen. Das sollten ETFs klassischerweise auch machen, indem sie vor allem die Zusammensetzung der großen Indizes abbildeten. Der Vorteil der ETFs: Die Konstruktion und Verwaltung ist einfach. Es benötigt kein fachlich aufwendiges Research und die Ergebnisse sprechen für sich. Regelmäßig lassen Indizes und damit auch ETFs die großen aktiv gemanagten Fonds hinter sich (jedenfalls in der überwiegenden Mehrheit). ETFs sind im Durchschnitt bei großen Indizes damit kostengünstiger und besser als die aktiv gemanagten Fonds, so jedenfalls meine Meinung über verschiedene Zeiträume hinweg.
Nicht verschweigen möchte ich Ihnen einen großen Vorteil der aktiv gemanagten Fonds: Die Fondsmanager können je nach Marktlage deutlich besser die Risiken streuen. Die Gewichtung der einzelnen Positionen können Fondsmanager bei Bedarf anpassen und sie können vor allem je nach Fondsregeln auch Liquidität halten. ETFs auf Aktien-Indizes sind immer voll investiert.
Immer mehr Themen – für das Trading
Nun ist die Nachfrage nach ETFs regelrecht explodiert. Die Emittenten haben das große Geschäft auch erkannt und legen immer mehr Themen-ETFs auf. So werden KI-ETFs aufgelegt oder ETFs auf Erneuerbare Energien. Dem liegen oft genug hauseigene Indizes zugrunde, die einen ganzen Satz der Top-Favoriten abbilden. Und dies ist die Crux:
Zum einen rotieren auch die Themen-Favoriten. Zum anderen kaufen Sie mit einem solchen Themen-ETF neben den 1,2 Marktgewinnern automatisch auch die schlechteren Aktien der Branche ein. Zum dritten aber ist der Phantasie der Anbieter praktisch keine Grenze gesetzt. So wird es am Ende noch schwieriger, ein richtiges ETF-Trading-Depot zusammenzustellen als eine Auswahl an Unternehmen, sprich: Aktien, zu verfolgen.
Es gibt keine Statistiken darüber (die mir gekannt wären), ich bin aber davon überzeugt, dass ETF-Trading-Depots am Ende jeweils schlechter abschneiden als geeignete Vergleichsmärkte. ETFs sind die richtige Wahl für Basis-Investments. Beschränken Sie sich aber auf die großen Indizes oder auf nachvollziehbare Zusammenstellungen.
Dividenden-ETF auf große Substanzwerte – WKN: A1T8GD – ISIN: IE00B9CQXS71
