Die unsichtbare Stütze: Aktienrückkäufe in Rekordhöhe

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Die Kurse steigen scheinbar unaufhaltsam und Sie fragen vielleicht: wer kauft da eigentlich? Nun, die viel zitierte „unsichtbare Hand“ am Markt heißt momentan: Aktienrückkäufe. Ende April, als es an der Börse ordentlich rappelte, machten sie über 8 % des täglichen Handelsvolumens im S&P 500 aus.

Das ist keine Kleinigkeit – und reichte, um die Verkaufswellen rund um den „Liberation Day“ souverän abzufedern. Historisch betrachtet lohnt sich das für Anleger: In Phasen, in denen Rückkäufe über 3 % des täglichen Volumens ausmachen, waren die Renditen im Schnitt dreimal so hoch wie sonst. Ein stabilisierender Faktor, den viele unterschätzen.

Stimmung: Stark, aber nicht überhitzt

Spannend ist auch der Blick auf die Anlegerstimmung. Laut State Street liegt die Aktienquote institutioneller Investoren mit 54,8 % so hoch wie seit 2007 nicht mehr. Klingt nach Euphorie? Fehlanzeige.

Denn gleichzeitig zeigt Goldman Sachs: Die Risikobereitschaft ist deutlich moderater als noch Ende 2024 – sowohl bei Profis als auch bei Privatanlegern. Mit anderen Worten: Der Markt ist stabil, aber nicht gierig. Genau das macht ihn gesund.

Bewertungen im Kontext sehen

Natürlich kann man sagen: „Der S&P 500 wirkt teuer.“ Mit einem Forward-KGV von 22,3 liegt er über dem 5- und 10-Jahresschnitt. Tech-Aktien mit KGVs über 30 stechen besonders hervor.

Aber hier lohnt sich der differenzierte Blick: Das Gewinnwachstum rechtfertigt die höheren Bewertungen. Wer nur das KGV isoliert betrachtet, übersieht, dass Wachstumsraten – gerade im Tech-Sektor – enorm sind. So wirkt selbst ein KGV von 31 erträglich, wenn die Gewinne entsprechend zulegen.

Mein Fazit für Sie

Der Markt steht auf stabilen Beinen. Rückkäufe wirken wie ein Sicherheitsnetz, die Stimmung bleibt geerdet und Bewertungen sind im Kontext nicht überzogen. Für Langfrist-Anleger bedeutet das: Rückenwind bleibt vorhanden.