Volkswagen-Aktie: Was ist hier eingepreist?

Volkswagen-Aktie: Was ist hier eingepreist?
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Die Volkswagen-Aktie ist nach einem guten Schlussquartal eher schwach in das neue Börsenjahr gestartet und notiert heute bei etwa 108 Euro (Stand: 19. Januar 2024, ca. 9 Uhr). Das Papier befindet sich in den letzten knapp 3 Jahren im Abwärtsmodus – Volkswagen kann gute Nachrichten dringend gebrauchen.

Diesbezüglich sah es zuletzt gar nicht schlecht aus für den nach Toyota zweitgrößten Autobauer der Welt. Denn die Absatzzahlen des Geschäftsjahres 2023 sind solide und auch das Sparprogramm nimmt immer mehr Form an. Die Herausforderungen bleiben groß, aber möglicherweise ist die VW-Aktie bald bereit für ein Comeback.

Volkswagen mit ordentlichen Absatz-Zahlen

Weltweit hat der Volkswagen-Konzern in 2023 9,24 Millionen Fahrzeuge abgesetzt und damit etwa 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar war 2022 aufgrund von Lieferkettet-Problemen auch ein ausgesprochen schwieriges Jahr. Dennoch kann man bei VW mit der Entwicklung zufrieden sein, auch im hart umkämpften chinesischen Markt konnte man leicht zulegen.

Innerhalb der EU waren in 2023 sowohl Volkswagen als Einzelmarke mit rund 1,15 Millionen verkauften Fahrzeugen als auch die VW-Gruppe mit etwa 2,75 Millionen Autos nach wie vor der Marktführer.

In Deutschland sorgte zudem die Meldung für Aufsehen, dass VW den Konkurrenten Tesla bei den verkauften E-Modellen überholt hat. Mit rund 70.600 abgesetzten E-Autos hat VW fast 12 Prozent mehr verkauft als in 2022. Konzernweit waren es knapp 148.000 Elektroautos.

Das Sparprogramm soll die Marge verbessern

Auch das ambitionierte Sparprogramm nimmt langsam konkrete Formen an. Nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat hatte Volkswagen im Dezember angekündigt, bis Ende 2026 fast 10 Milliarden Euro Kosten einsparen zu wollen.

Diese Summe soll unter anderem durch Sparmaßnahmen beim Personal (wohl auch mit Stellenabbau), durch Einsparungen bei den Investitionen (etwa beim Entwicklungszentrum „Campus Sandkamp“) oder durch geringere Manager-Gehälter bzw. weniger Prämien erreicht werden.

Volkswagen-Aktie: Die News werden besser – reicht das schon?

In den vergangenen Jahren sah sich der Volkswagen-Konzern mit einer ganzen Reihe von Problemen konfrontiert: Einige bemängelten die Elektro-Wende sei verschlafen worden – Tesla und die chinesischen Hersteller sind mehrere Schritte weiter. Auch die Schwierigkeiten mit der Software war immer wieder Thema.

Diese und andere Herausforderungen sind in 2024 zwar nicht verschwunden. Dennoch scheint es, als seien inzwischen viele schlechte Nachrichten im Kurs der VW-Aktie bereits eingepreist. Für Anleger ist es nach wie vor ratsam, aufgrund der Herausforderungen skeptisch zu bleiben – ohne jedoch das Potenzial bei der Volkswagen-Aktie zu unterschätzen. Nicht ohne Grund sehen viele Analysten nach dem Kursverlauf der letzten Jahre derzeit Kaufkurse bei VW.

Quelle: https://aktienscreener.com/