Volkswagen Aktie: Energie- und Batteriegeschäft vor Börsengang?

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Ob Digitalisierung, autonomes Fahren oder Elektromobilität: Die Autobranche steht vor ihrer wohl größten Transformation. Schauen Sie: Noch vor wenigen Jahren waren die Autobauer vor allem eines: nämlich Autobauer. Künftig wollen die Unternehmen aber mehr sein als bloß Entwickler und Endfertiger von Fahrzeugen.

Man will sich zu diversifizierten Tech-Konzernen wandeln – unter anderem mit Fokus auf Software und Infrastruktur. Gerade letztere ist das Zünglein an der Waage, wenn es um die Elektromobilität geht. Kein Wunder also, dass die großen Autobauer längst auch bei der Ladeinfrastruktur ein Wörtchen mitreden wollen, ähnlich wie es der US-Konzern Tesla bereits seit Jahren vormacht.

Volkswagen: Ladeinfrastruktur, Apps, Wallboxen, Ökostrom

Beispiel Volkswagen: So sind die Wolfsburger zusammen mit Wettbewerbern wie Daimler, BMW und Ford an dem Ladestationen-Betreiber Ionity beteiligt. Das Unternehmen will entlang europäischer Hauptverkehrsachsen ein Netzwerk leistungsfähiger Schnell-Ladepunkte für E-Autos aufbauen. Dabei kooperiert man auch mit Tankstellen-Konzernen wie Shell oder Eni.

Gleichzeitig ist VW mit seiner Tochter Elli GmbH unter anderem auch im privaten Ladesektor aktiv. Elli bietet beispielsweise Wallboxen für den heimischen Gebrauch, aber auch eine App, mit der man öffentliche Ladepunkte anderer Betreiber finden und buchen kann. 250.000 Ladepunkte in Europa sollen über die App verfügbar sein.

Zudem können Kunden über Elli Naturstrom für ihr Zuhause und ihr E-Auto buchen. Die CO2-freie Energie soll laut VW etwa aus Solaranlagen stammen und sei in ganz Deutschland verfügbar.

Energiegeschäft auf Börsenkurs?

Wenn Sie heute also eine VW-Aktie kaufen, investieren Sie längst nicht mehr nur in einen reinen Autobauer, wenngleich der klassische Fahrzeugabsatz natürlich nach wie vor den Löwenanteil ausmacht.

Doch schon bald könnte sich das wieder ändern. Erst vor wenigen Tagen berichtete das „Manager Magazin“, dass Volkswagen derzeit eine Abspaltung einiger Geschäftsfelder im Blick hat. Demnach soll erörtert werden, ob man den Bereich „Laden und Energie“, zu dem unter anderem die Ionity-Beteiligung und die Tochter Elli gehört, separat an die Börse bringen soll.

Es gebe großes Investoreninteresse, sagte VW-Technikchef Thomas Schmall laut dem Medienbericht. Eine überhastete Platzierung schloss der Manager übrigens aus. Es werde noch bis zu zwei Jahre dauern, bis das Geschäftsfeld börsenreif sei.

Batteriezellen: Weitere Wachstumsstory für Anleger?

Ähnliches gelte für das Geschäft mit Batteriezellfabriken. Bis 2030 will VW sechs Fabriken zur Fertigung solcher Zellen hochziehen – mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden pro Jahr. Die Wolfsburger wollen sich damit unabhängiger von externen Lieferanten machen und gleichzeitig die Kosten für die E-Auto-Batterien langfristig senken.

Gegenüber dem „Manager Magazin“ wies Technikchef Schmall darauf hin, dass auch ein Börsengang des Batteriezell-Geschäfts möglich sei. Bereits seit Längerem werde innerhalb des Konzerns über einen solchen Schritt diskutiert. Eine finale Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden, weder zum Bereich „Laden und Energie“ noch zum Geschäftsfeld „Batteriezelle & Batteriesystem“.

Mein Fazit für Sie

Natürlich lehnt sich Volkswagen mit den möglichen Börsengängen der beiden Konzernbereiche recht weit aus dem Fenster. Noch stecken das Lade- sowie Stromgeschäft und insbesondere die Batterieentwicklung in den Kinderschuhen.

Dennoch dürfte der Konzern mit Blick auf seinen starken finanziellen Background die Kraft haben, diese Geschäftsfelder zu einer Erfolgsgeschichte zu machen – natürlich in Kooperation mit etlichen Partnern unterschiedlichster Branchen.

Nun heißt es für uns Anleger aber: erst einmal Geduld beweisen.