ThyssenKrupp und Trump: Ein Fall für sich

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Donald Trump hält die Börsen weiter in Atem. Der US-Präsident hat nun angekündigt, dass er die Zölle für Stahl und Aluminium auf 50 % festsetzen möchte und „muss“. Dies sei notwendig, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen. Das betrifft indes unmittelbar auch solche Unternehmen wie ThyssenKrupp. Die Aktie ist jedoch immerhin vergleichsweise robust. Sie können sich den Wert noch einmal aus verschiedenen Perspektiven ansehen.

Stahlpreise für ThyssenKrupp wichtig

Ich hätte erwartet, dass die Diskussion um hohe Stahlpreise, die sich automatisch ergeben werden, die ThyssenKrupp kurzfristig belasten kann. Die Notierungen sind allerdings am heutigen Dienstag nur um rund -0,36 % gefallen. Die Aktie ist mit rund 8,48 Euro weiterhin im klaren formalen Aufwärtstrend, wenn man sich an Trend-Indikatoren ausrichten möchte.

Schließlich hat ThyssenKrupp seit 1. Januar auch bereits mehr als 118 % gewonnen. Das ist erheblich: Die Aktie ist im Flow. Offensichtlich haben die Börsen dem Duisburger Unternehmen allerdings auch einen anderen Fall nachgesehen.

ThyssenKrupp wird den Konzern angeblich „zerschlagen“. Die Beschreibung ist nicht ganz richtungsweisend. Denn die ThyssenKrupp möchte lediglich eine Holding betreiben, um die Töchter-Unternehmen möglicherweise an die Börse zu bringen.

ThyssenKrupp wird Vermögen besitzen

Ganz so tragisch muss das nicht sein. Die ThyssenKrupp hat nicht beschlossen, die Vermögensbestandteile aufzugeben oder abzuschreiben. Sie monetarisiert lediglich die Töchter. Ein Beispiel ist die Tochter TKMS, die als Rüstungsunternehmen gilt oder gelten wird. Sie produziert in erster Linie U-Boote und Fregatten.

Das Thema Rüstung wird in diesen Wochen eine große Rolle spielen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die TKMS ohne nennenswerte Aufträge bleiben wird. U-Boote sind zumindest in der deutschen Marine unterrepräsentiert. Demzufolge hat die TKMS nahezu sicher eine größere Auftragswelle vor sich.

Der Börsengang, der für das 2. Halbjahr geplant ist, wird zudem früheren Berichten und Analysen nach auch stille Reserven hervorholen. Das heißt, Sie können damit rechnen, dass die TKMS an den Börsen mehr wert sein wird als das, was jetzt in den Büchern der ThyssenKrupp steht. Zumindest dies wird den Wert der Holding selbst nach oben treiben. Sowohl bezogen auf die „Zerschlagung“ wie auch auf die jüngste Stahlzoll-Diskussion sehe ich jedenfalls die ThyssenKrupp nicht schwächer aufgestellt als vorher. Sie ist am langen Ende attraktiv.

ThyssenKrupp: Zölle sind nicht problematisch – WKN: 750000 – ISIN: DE0007500001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/visualizations/US78378X1072/XNYS/sp-500