Thyssenkrupp Nucera schockt mit schwacher Prognose

Inhaltsverzeichnis

Die Thyssenkrupp Nucera AG & Co. KGaA hat Anfang der Woche ihre vorläufigen Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 präsentiert.

Während die Zahlen für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr zumindest in Teilen noch als solide bezeichnet werden können, fiel die Prognose für das laufende Geschäftsjahr enttäuschend aus. So geht das auf Wasserstoff-Technologien spezialisierte Unternehmen für das Geschäftsjahr 2025/26 von einem kräftigen Umsatzrückgang aus.

Grund hierfür ist laut Unternehmensangaben das weiterhin herausfordernde Marktumfeld für grünen Wasserstoff. Bevor ich näher auf die Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 und die Prognose für das neue Geschäftsjahr eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.

Thyssenkrupp Nucera: Fokus auf Wasserstoff

Die in Dortmund beheimatete Thyssenkrupp Nucera ist laut eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von Elektrolysetechnologien, mit denen u. a. grüner Wasserstoff erzeugt werden kann.

Neben Anlagen aus dem Bereich der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) bietet das Unternehmen auch Anlagen aus dem Bereich der Hochtemperaturelektrolyse (SOEC) an. Basisgeschäft von Thyssenkrupp Nucera ist das Chlor-Alkali-(CA)-Geschäft, in dem rund die Hälfte der Umsätze erzielt werden.

Thyssenkrupp Nucera setzt auf Technologieführerschaft in der Elektrolyse mit über 60 Jahren Erfahrung, eine globale Organisation mit über 1.000 Mitarbeitern, eine branchenführende Projektpipeline und eine starke Bilanz zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums. Der Börsengang erfolgte im Sommer 2023. Die Thyssenkrupp AG hält etwas mehr als 50% der Aktien. Der Wasserstoff-Spezialist ist im SDAX gelistet.

Vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25

Im Zeitraum Oktober 2024 bis September 2025 hat Thyssenkrupp Nucera einen Umsatz von 845 Mio. Euro erzielt. Das waren knapp 2% weniger als im Vorjahr, wo der Umsatz noch bei 862 Mio. Euro gelegen hatte.

Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte voraussichtlich etwa 2 Mio. Euro und liegt damit deutlich über dem negativen Vorjahreswert von -14 Mio. Euro. Der Auftragseingang lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 348 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 636 Mio. Euro.

Prognose für 2025/26 unterhalb der Markterwartung

Für das Geschäftsjahr 2025/26 prognostiziert der Thyssenkrupp-Nucera-Vorstand einen Umsatz zwischen 500 und 600 Mio. Euro. Diese Einschätzung beruht auf dem bestehenden Auftragsbestand. Das EBIT wird zwischen -30 Mio. Euro und 0 Euro erwartet.

Als Grund für die schwachen Prognosewerte nennt das Unternehmen die anhaltende Zurückhaltung bei finalen Investitionsentscheidungen vor dem Hintergrund eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds für grünen Wasserstoff.

Nach Veröffentlichung der jüngsten Zahlen und der Prognose für das laufende Geschäftsjahr gab die Thyssenkrupp-Nucera-Aktie weiter nach. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf gut 33%. Seit dem Börsengang liegt die Aktie sogar mehr als 68% im Minus. Eine schnelle Trendwende ist nicht in Sicht. Daher mache ich weiterhin einen Bogen um die Aktie.