ServiceNow: Die Cloud-Wachstumsmaschine

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Das vergangene Jahr war für Anhänger von Wachstumsaktien kein leichtes. Nach den hohen Gewinnen der Vorjahre mussten Wachstumswerte Federn lassen. Aber es hat auch seine gute Seite: Wachstumsstarke Top-Werte sind so günstig zu haben wie seit Jahren nicht, auch wenn es übertrieben wäre, von Schnäppchenpreisen zu sprechen. Eine dieser Wachstumsmaschinen möchte ich Ihnen heute vorstellen.   

Kurzportrait 

Der US-Cloud-Konzern bietet seinen (Unternehmens-)Kunden eine Internet-basierte einheitliche Plattform zur Steuerung, Überwachung und Optimierung ihrer IT-Infrastruktur an. Damit sind Unternehmen in der Lage, einen Großteil ihrer Routinetätigkeiten in diesem Bereich zu automatisieren und so effizienter zu arbeiten.

In diesem Bereich schafft es das Unternehmen sogar, gegen deutlich größere Konkurrenten wie IBM, HP und SAP Marktanteile zu gewinnen. Seit Jahren wächst der Konzern mit Wachstumsraten von 25% oder gar 30% jährlich. 

Starkes Schlussquartal 2022 

Die Zahlen für das vierte Quartal 2022 fielen noch besser aus als erwartet. Der Spezialist für die cloudbasierte Automatisierung von Routinetätigkeiten für Unternehmenskunden meldete für das vierte Quartal einen Umsatz von 1,94 Mrd. US-Dollar – bereinigt um Wechselkurseffekte bedeutet das ein Wachstum von +26%. Der Quartalsgewinn kletterte um +56% auf 2,28 US-Dollar pro Aktie. Damit lagen der Umsatz leicht und der Gewinn deutlich über den Analystenprognosen.

Hohes Wachstumstempo dürfte anhalten 

Auch in den nächsten Jahren bleibt das Wachstumstempo hoch. Analysten rechnen für die Jahre 2024 und 2025 mit jeweils +22% Umsatzzuwachs. Beim Gewinn dürfte das Wachstum sogar noch etwas höher ausfallen. Und in schöner Regelmäßigkeit schafft es ServiceNow, die Prognosen zu übertreffen. 

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten versuchen Unternehmen, Kosten zu senken – genau hier sind die Automatisierungslösungen von ServiceNow eine große Hilfe. 

Ehemaliger SAP-Chef zeigt sich langfristig optimistisch 

ServiceNow wird vom ehemaligen SAP-Chef Bill McDermott geleitet. Dieser ist – typisch amerikanisch – von seinem Unternehmen überzeugt. Bis zum Jahr 2026 sollen die Abo-Einnahmen auf 16 Mrd. US-Dollar steigen. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum aktuellen Jahresumsatz. 

Gewinner des Digitalisierungsschubs 

Ein Ende des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Digitalisierungsschubs ist für ServiceNow nicht in Sicht. Zahlreiche Unternehmen befinden sich mitten in einem riesigen digitalen Transformationsprozess. Trends wie Cloud und Home-Office gewinnen enorm an Bedeutung. Davon profitiert ServiceNow. Der Konzern unterstützt seine Unternehmenskunden bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen, vor allem bei Routinetätigkeiten. 

Aktie immer noch relativ ambitioniert bewertet 

Obwohl der Aktienkurs seit seinem Hoch im Herbst 2021 gut ein Drittel seines Wertes eingebüßt hat, kann von Schnäppchenpreisen bei ServiceNow keine Rede sein. Die Aktie ist auf Basis der Prognosen für das laufende Jahr mit einem Umsatzmultiple von 10 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 47 bewertet. 

Aber in Anbetracht der weiterhin starken Wachstumsperspektiven dürfte der Wert auch niemals zu Schnäppchenpreisen zu haben sein. Aus meiner Sicht ist der Bewertungsaufschlag absolut berechtigt.