SAP: Wachstum schwächelt – Was Anleger jetzt tun sollten

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Das hat den Anlegern letzte Woche nicht geschmeckt! Der DAX-Riese SAP vermeldete ein eher schwerfälliges Wachstum im wichtigen Cloud-Sektor und niedrigere Jahresziele.

Rücksetzer nach Zahlenverkündung

Es ist also nicht schwer zu erraten, wie die Aktie reagierte:

Das Papier der Walldorfer sank auf das tiefste Niveau seit Mai und unterschritt damit die 100-Tage-Linie. (Chart: Aktienscreener.com, 24.07.2023)

Doch das gedrückte Niveau wurde umgehend wieder von ersten Käufern genutzt, um sich SAP-Anteilsscheine vergünstigt ins Depot zu legen.

Guter Auftragsbestand – auch für das zweite Halbjahr

Werfen wir einen Blick auf die Q2-Zahlen, in denen die Clouderlöse schwächer ausfielen als gedacht. Verglichen mit dem Q2 des Vorjahres stiegen diese zwar um 19% auf 3,3 Mrd. Euro an, doch stand auf den Zetteln der Analysten mehr.

Insgesamt legten die Konzernerlöse um 5% zu auf 7,6 Mrd. Euro. Unterm Strich stand ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 2,06 Mrd. Euro und damit 23% mehr als im Vorjahr. Hier konnte Europas größter Softwareproduzent die Erwartungen der Analysten toppen.

Seitens des SAP-Vorstandes sei die Cloud-Delle vor allem der schwächeren Konjunktur geschuldet. Kunden würden sich jedoch nicht gegen die Cloud entscheiden, sondern den Einstieg bloß auf später verschieben, ist man sich im DAX-Konzern sicher. Der Auftragsbestand sei laut SAP weiterhin hervorragend. Auch für die zweite Hälfte des laufenden Geschäftsjahres.

Korrigierte Jahresziele aufgrund zahlreicher Belastungsfaktoren

Die am Donnerstag korrigierten Jahresziele waren in schwächer als erwarteten Cloud-Erlösen begründet und kamen am Aktienmarkt nicht gut an.

In der neuen Prognose steht für das laufende Jahr ein währungsbereinigter Zuwachs des Cloudumsatzes von 23 bis 24% zum Vorjahr nach zuvor prognostizierten 23 bis 26%.

Dafür sind die Walldorfer jedoch zuversichtlicher beim operativen Ergebnis im Gesamtjahr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll währungsbereinigt um 8 bis 12% steigen statt der bislang angestrebten 8 bis 11%.

SAP-Aktie verkaufen?

Also von einem Verkauf würde ich bei der Aktie der Software-Schmiede ganz klar abraten.

Ja, die verfehlten Erwartungen sind nicht von der Hand zu weisen. Dennoch bietet der Rücksetzer langfristig nun eine gute Einstiegschance, um auf den Cloud-Wandel zu setzen. Zuletzt trug der starke Fokus auf das Geschäft mit der Wolke schließlich Früchte.

Und man darf auch nicht vergessen, dass SAP zwecks Verbesserung seiner Produkte derzeit viel Geld in Start-ups im Bereich Künstliche Intelligenz investiert, was sich früher oder später auszahlen wird. Bestimmt auch für Sie als Anleger.