RWE legt starke Zahlen für 2023 vor

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Der Energieriese RWE hat kürzlich vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt, die die Prognosen des Unternehmens übertroffen haben. Insbesondere das Segment Wasser/Biomasse/Gas sowie der Energiehandel entwickelten sich im Schlussquartal 2023 besser als angenommen.

Bevor wir im Detail auf die Zahlen blicken, möchte ich Ihnen zunächst das Geschäftsmodell vorstellen: RWE ist ein international führender Energieversorger mit Hauptsitz in Essen. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist die Produktion von Strom. Dabei setzt das Unternehmen zunehmend auf die Energiequellen Wind und Sonne.

Zu den Kernaktivitäten zählen auch die Speicherung von Strom und Gas, das Wasserstoffgeschäft, der Handel mit energienahen Rohstoffen sowie das Angebot innovativer Energielösungen für Industriekunden.

Im November 2023 teilte das RWE-Management mit, dass die Investitionen in die Energiewende deutlich gesteigert werden. Der Konzern will in den Jahren 2024 bis 2030 weltweit 55 Mrd. Euro in grüne Technologien investieren.

Die Vorabzahlen für 2023 im Überblick

Blicken wir nun auf die jüngsten Zahlen: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) erreichte im Jahr 2023 einen Wert von rund 8,38 Mrd. Euro und lag damit erheblich über der Prognosespanne von 7,1 bis 7,7 Mrd. Euro. Gegenüber der Vorjahresperiode wurde der Gewinn um über 30% gesteigert!

Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) lag bei rund 6,35 Mrd. Euro und damit ebenfalls deutlich über der Prognose von 5,0 bis 5,6 Mrd. Euro. Das bereinigte Nettoergebnis wurde zuvor in einer Spanne von 3,3 bis 3,8 Mrd. Euro prognostiziert und erreichte schlussendlich knapp 4,54 Mrd. Euro. Alle Gewinnzahlen lagen also deutlich über den Erwartungen.

RWE-Aktie: Sell on good news?

Die RWE-Aktie gab in den vergangenen Tagen trotz der sehr guten Zahlen deutlich nach. Das Motto lautete hier: Sell on good news! Die Befürchtung einiger Anleger: Nach diesen Traumzahlen könne es zukünftig nur schlechter werden.

In der Tat ist die Vergleichsbasis jetzt extrem hoch. Ein Umsatz- und Gewinnrückgang im Geschäftsjahr 2024 wäre aber kein Beinbruch und völlig normal angesichts der zuletzt deutlich gesunkenen Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten.

Die fundamentale Bewertung ist noch immer sehr günstig, und der Geschäftsbereich „Grüne Energie“ sollte auch zukünftig weiterwachsen. Daher ist der jüngste Kursrücksetzer aus meiner Sicht eher eine günstige Einstiegschance als ein Grund zur Sorge.

Ein weiteres Argument für die RWE-Aktie ist die Dividende, die in diesem Jahr bei 1 Euro je Aktie liegen soll. Damit ergibt sich auf Basis des aktuellen Aktienkurses eine Dividenden-Rendite von gut 3%.