Rheinmetall-Aktie: Viel Lärm um (fast) nichts

Inhaltsverzeichnis

Der Kurs der Rheinmetall-Aktie ist in den letzten Handelstagen nach der Präsentation der Quartalszahlen deutlich gesunken und notiert aktuell knapp 13 Prozent niedriger bei rund 1.560 Euro (Stand: 11. August 2025, ca. 14 Uhr). Zum einen haben die Q2-Zahlen die durchschnittlichen Erwartungen verfehlt, zum anderen sorgt der anstehende Gipfel zwischen Trump und Putin für Bewegung.

Anleger sollten jedoch nicht in Panik verfallen und einen langen zweiten Blick wagen. Denn beide Ereignisse dürften keine Auswirkungen darauf haben, dass Rheinmetall auf dem besten Weg ist, ein globaler Rüstungs-Gigant zu werden. Spannend: Die teils hohen Kursziele wurden nach den Zahlen mindestens bestätigt.

Rheinmetall verfehlt Erwartungen und steht trotzdem sehr gut da

Mit rund 2,43 Milliarden Euro hat Rheinmetall den Umsatz im zweiten Quartal zwar steigern können. Die durchschnittlichen Erwartungen wurden hier allerdings ebenso leicht verfehlt wie beim operativen Gewinn. Das liegt allerdings unter anderem daran, dass sich die Bestellungen aus Deutschland zuletzt verzögert haben. Der Konzern rechnet vor allem im 4. Quartal mit vielen neuen Aufträgen für die Bundeswehr.

Neben den Quartalszahlen haben auch die Friedens-Hoffnungen für die Ukraine den Kurs „belastet“. Allerdings sollte man hier bedenken: Selbst, wenn der Krieg zwischen der Ukraine und Russland endlich beendet werden könnte, dürfte das die Rüstungsbranche höchstens kurzfristig unter Druck setzen. Es ist so oder so nicht zu erwarten, dass Deutschland oder andere europäische Nato-Länder wieder von ihren Aufrüstungsplänen abrücken werden.

Rheinmetall-Aktie: Deutlicher Dämpfer – und starke Kursziele

Dass die Rheinmetall-Aktie in den letzten Handelstagen so einen Dämpfer hinnehmen musste und knapp 13 Prozent eingebüßt hat, hängt vor allem mit kurzfristigen Entwicklungen zusammen. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt und werden sich in den kommenden Quartalen weiter füllen. Und auch ein ersehnter Frieden in der Ukraine würde daran nichts ändern.

Nach der enormen Rally zwischen Mitte Februar und Ende Mai (plus 160 Prozent) sind auch deutlichere Rücksetzer bei der Rheinmetall-Aktie keine echte Überraschung. Das Papier bietet trotzdem weiterhin Chancen, die Aufrüstungs-Dekade dürfte gerade erst begonnen haben.

Auch die Analysten bleiben nach den Zahlen weiter optimistisch. Beispielsweise haben Jefferies und JPMorgan ihre starken Kursziele für die Rheinmetall-Aktie von 2.250 Euro bestätigt. Zudem hat Warburg Research (das Analysehaus blickt im Vergleich eher skeptisch auf die Rheinmetall-Aktie) mit Verweis auf die neuen Nato-Ziele das Kursziel von 1.550 auf 1.740 Euro angehoben.

Jahreschart Rheinmetall-Aktie, Quelle: https://aktienscreener.com/