Münchener Rück stellt neue Mittelfrist-Strategie vor

Graues Wandpaneel mit dem Schriftzug "Munich RE" in Metallbuchstaben.
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Gestern Abend hat die US-Notenbank Fed – wie im Vorfeld mehrheitlich erwartet wurde – den Leitzins ein weiteres Mal um einen Viertelprozentpunkt gesenkt. Damit liegt der US-Leitzins nun bei 3,5 bis 3,75%. Für Schlagzeilen sorgte gestern neben der Fed auch der DAX-Konzern Münchener Rück, der seine neue Mittelfrist-Strategie vorgestellt hat.

Die Aktie des weltgrößten Rückversicherers brachte, die Dividende eingerechnet, seit Jahresbeginn eine mehr als solide Rendite von knapp 18%. Auf Sicht der vergangenen Monate entwickelte sich die Aktie per Saldo jedoch seitwärts. Das könnte sich als gute Einstiegsgelegenheit erweisen. Zunächst aber stelle ich Ihnen das Unternehmen hier im „Schlussgong“ kurz vor:

Weltmarktführer im Porträt

Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft wurde bereits im Jahr 1880 gegründet – als Versicherung für die Erstversicherungen. Müssen Erstversicherungen zahlen, bleibt der finanzielle Schaden häufig am Rückversicherer hängen.

Doch damit macht die „Munich Re“, wie das Unternehmen seit 2009 offiziell heißt, glänzende Geschäfte. Das Geschäftsmodell ist ausgesprochen krisensicher. Gibt es wenig Schäden, muss der Rückversicherer wenig zahlen und kann das Geld gewinnbringend anlegen.

Gibt es viele teure Schäden (wie zuletzt), muss er zwar zunächst mehr zahlen, kann in der Folge aber die Preise erhöhen. Die Münchener Rück, die Nummer 1 der Branche, ist darüber hinaus mit der Tochtergesellschaft Ergo auch im Erstversicherungsgeschäft gut positioniert. Eine weitere Tochter, Meag, deckt den Bereich Vermögensverwaltung ab.

Der Gewinn soll kräftig steigen

Die neue Mittelfrist-Strategie des Unternehmens sieht weiter steigende Gewinne und eine weiterhin hohe Gewinnbeteiligung der Aktionäre vor. Es wird erwartet, dass die Eigenkapitalrendite bis Ende 2030 über 18% liegen wird, der Gewinn je Aktie soll pro Jahr um durchschnittlich mehr als 8% wachsen. Die Gesamtausschüttungsquote wird auf über 80% pro Jahr festgelegt.

Für das Geschäftsjahr 2026 strebt Munich Re dank anhaltend guter operativer Performance in allen Geschäftssegmenten einen Nettogewinn von 6,3 Mrd. Euro an. Der Versicherungsumsatz der Gruppe wird 2026 voraussichtlich bei 64 Mrd. Euro liegen, und die Kapitalanlagerendite dürfte sich auf über 3,5% verbessern.

Das stetige Wachstum sorgt für kontinuierliche Dividendenerhöhungen. Seit mittlerweile 50 Jahren hat der DAX-Konzern die Ausschüttung nie gesenkt. Auch die im Frühjahr 2026 anstehende Ausschüttung dürfte die Nachfrage nach der Aktie stärken.

Somit sollte sich die Seitwärtsphase der vergangenen Monate als gute Einstiegsgelegenheit erweisen. Aus fundamentaler Sicht sind nach meinen Berechnungen Aktienkurse um 650 Euro realistisch. Hinzu kommen, falls Sie zu den langfristig orientierten Value-Anlegern gehören, die regelmäßig steigenden Dividenden-Ausschüttungen.