Münchener Rück: Rückversicherer plant starkes Wachstum
Der Rückversicherer Münchener Rück hat seine Ziele bis 2030 bekannt gegeben, die für Aktionäre sehr interessant klingen. Die neue Strategie heißt „Ambition 2030“ und legt den Fokus klar auf Wachstum und hohe Gewinnausschüttungen. Sehen wir uns jetzt aber gemeinsam an, was diese Strategie konkret für ihr Depot bedeuten kann.
Was ist geplant?
Die Münchener Rück will den Gewinn je Aktie pro Jahr im Durchschnitt um mehr als 8 % steigern. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das auf langfristigen Erfolg hindeutet. Die Aktionäre sollen auch weiterhin stark profitieren. Angestrebt wird eine Gesamtausschüttungsquote von mehr als 80 % pro Jahr. Das bedeutet, dass ein Großteil des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll (durch Dividenden oder Aktienrückkäufe).
Erwartet wird, dass die Dividendenrendite 2025 4 Prozent erreichen soll. Für das kommende Jahr hat sich das Unternehmen ein Nettoergebnis von 6,3 Milliarden Euro vorgenommen. Der erwartete Versicherungsumsatz der Gruppe liegt bei 64 Milliarden Euro. Das ist bemerkenswert, da dieser Wert 2 Milliarden Euro höher liegt als der Durchschnitt der Schätzungen von Analysten.
Wie soll das erreicht werden?
Geplant sind Kostensenkungen von insgesamt 600 Millionen Euro bis 2030. Schon im kommenden Jahr sollen davon 200 Millionen Euro eingespart werden. Ein wichtiger Treiber für Effizienzgewinne soll der verstärkte Einsatz von KI sein. Das Unternehmen rechnet damit, dass Künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren helfen wird, Kosten zu sparen und Prozesse zu optimieren.
Die „Ambition 2030“-Strategie sendet ein klares Signal an den Markt: Der Rückversicherer plant deutliches Wachstum und will seine Aktionäre überdurchschnittlich am Erfolg beteiligen. Die hohen Ziele, die über den Erwartungen der Analysten liegen, und der Fokus auf Kosteneffizienz durch KI sind dabei die zentralen Punkte.

Münchener Rück im Wochenchart – ISIN: DE0008430026, Quelle: https://www.aktienscreener.com
Bewertung und charttechnischer Blick
Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,7 für das Jahr 2025 wird die Münchener Rück im Vergleich zur Hannover Rück, die ein KGV von 12,8 aufweist, günstiger bewertet. Dies ist bemerkenswert, da die Marktkapitalisierung der Münchener Rück mehr als doppelt so hoch ist wie die der Hannover Rück. Die Aktie der Münchener ist in den letzten Jahren kontinuierlich über der blauen 40-Wochenlinie auf ein Allzeithoch von 615,80 Euro angestiegen.
Nach dem Erreichen des Höchststandes, sehen wir eine Konsolidierungsphase innerhalb eines starken Aufwärtstrends. Von der Unterstützung (blau gestrichelte Linie) knapp unter 520 Euro versuchen die Bullen jetzt die 40-Wochenlinie zurückzuerobern. Ein Ausbruch über die orange Widerstandslinie bei rund 575 Euro wäre das nächste positive Signal. Nach dem Allzeithoch ist der Weg zu neuen Höchstständen frei. Ein Rutsch unter das September-Tief wäre hingegen ein Warnsignal und könnte eine größere Korrektur auslösen.
Fazit
Die Kombination aus diesen ambitionierten Wachstumszielen und der expliziten Betonung der Gewinnausschüttung macht die Münchener Rück für langfristig orientierte Anleger und Dividendenjäger zu einem äußerst interessanten Wert im Versicherungssektor. Die Bewertung im Vergleich zur Konkurrenz könnte dabei zusätzlich Spielraum bieten.