Merck-Aktie: vorsichtige Prognose für 2023

Merck-Aktie: vorsichtige Prognose für 2023
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Der Pharmakonzern Merck war einer der Profiteure der pandemiebedingt hohen Nachfrage nach Laboren für Impfstoffentwickler und Impfstoffhersteller. Im Jahr 2022 konnte das DAX-Unternehmen diesen abflauenden Corona-Rückenwind noch kompensieren. Doch gestiegene Kosten und Inflation belasten zunehmend.

Für das laufende Jahr 2023 rechnet Merck daher mit einem leichten Rückgang – oder im besten Fall Stabilität – beim bereinigten operativen Ergebnis. Die Merck-Aktie ist vorbörslich um fast drei Prozent gesunken, hat sich aber im Vormittagshandel wieder stabilisiert. Kurzfristig zeigt der Trend trotzdem eher nach unten.

Merck steigert Umsatz und Gewinn in 2022

Das schwierige Jahr 2022 mit nachlassender Corona-Sonderkonjunktur und deutlich gestiegener Kosten hat der Pharma- und Chemiekonzern Merck vergleichsweise erfolgreich abgeschlossen. Durch Währungseffekte und effektiver Kostenweitergabe hat Merck den Umsatz im Gesamtjahr um 12,9 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro steigern können.

Erneut war das starke Laborgeschäft für die Forschung und Entwicklung ein Garant für die gute Entwicklung im letzten Jahr. Das bereinigte EBITDA kletterte ebenfalls deutlich um 12,2 Prozent auf 6,85 Milliarden Euro. Unterm Strich bleib dem DAX-Konzern mit gut drei Milliarden Euro etwas weniger als in 2021 (rund 3,3 Milliarden Euro).

Prognose für 2023: Das plant Merck für das laufende Jahr

Beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ist die Konzernspitze vorsichtig. Denn Merck rechnet mit weiter steigendem Kostendruck durch die Inflation. Beim Umsatz plant das Unternehmen mit einem leichten bis soliden organischem Wachstum in 2023. Das bereinigte EBITDA wird jedoch leicht schwächer als im Vorjahr erwartet – im optimistischen Szenario soll es stabil bleiben.

Angesichts der vorsichtigen Prognose und der schwachen Kursentwicklung der Merck-Aktie in den letzten Wochen sieht es für das DAX-Papier derzeit nicht besonders rosig aus. Zumindest im ersten Halbjahr 2023 dürften Kostendruck und Inflation die bestimmenden Themen bei Merck sein. Positiv für Anleger: Mittelfristig hält das Unternehmen weiter an seiner Umsatzprognose (25 Milliarden Euro bis 2025) fest – und die Dividende für 2022 wird um knapp 20 Prozent im Vergleich zu 2021 auf 2,20 Euro angehoben.