Linde: Ein stiller Riese mit Milliardenaufträgen

Drei blaue Fahnen mit Firmenlogo wehen vor blauem Himmel mit Wolken.
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Von Linde (WKN: A3D7VW), einst der wertvollste DAX-Konzern, hörte man zuletzt wenig, aber: Wer Linde abschreibt, macht einen Fehler. Denn auch wenn der Industriegas-Konzern seit März 2023 nicht mehr im DAX vertreten und von der Frankfurter Börse verschwunden ist: operativ läuft es bei Linde rund.

Linde sitzt inzwischen in Irland, gelistet ist das Unternehmen nur noch an US-Börsen, wie dem S&P 500 und der Nasdaq. Für viele deutsche Privatanleger ist das ein Grund gewesen, Linde aus dem Blickfeld zu verlieren. Dabei könnte gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt sein, noch einmal genau hinzuschauen – denn Linde wächst, investiert und liefert ab.

26 Quartale in Folge: Erwartungen übertroffen

Linde hat im zweiten Quartal 2025 erneut bewiesen, warum Analysten der Aktie die Treue halten: Der Konzern hat die Markterwartungen bereits zum 26. Mal in Folge übertroffen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 %, was allerdings vor allem an Preiserhöhungen lag.

Noch beeindruckender ist der Blick nach vorn: Linde verfügt aktuell über einen Auftragsbestand von rund 10 Milliarden Dollar. Davon stammen ungefähr 7 Milliarden aus langfristigen Projekten. Viele dieser Aufträge kommen aus zukunftsweisenden Bereichen, wie der Wasserstoffproduktion, CO2-Abscheidung oder der Halbleiterindustrie. Das zeigt nicht nur die technologische Relevanz von Linde, sondern liefert Ihnen als Anleger auch

Planungssicherheit. Der Trend hin zu sauberer Industrieproduktion und Energiewende spielt Linde direkt in die Karten.

Chart Linde, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Milliardendeal für grünen Wasserstoff

Ein besonders ambitioniertes Projekt ist eine neue Anlage zur Produktion von sauberem

Wasserstoff in Kanada. 2 Milliarden US-Dollar investiert Linde in die Infrastruktur, die ab 2028 unter anderem den Chemiekonzern Dow Chemical beliefern soll. Es wird die größte Wasserstoffanlage Kanadas – ein klares Statement in Richtung Energiewende.

Weitere Kunden sollen folgen. Für Investoren bedeutet das: Linde sichert sich langfristig verlässliche Einnahmen, während andere Unternehmen erst in die Planungsphase einsteigen.

Aktuell generiert Linde knapp die Hälfte seines Umsatzes aus langfristigen Verträgen. Das ist für Sie als Anleger ein entscheidender Vorteil, denn diese wiederkehrenden Einnahmen machen das Geschäftsmodell robuster gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Solche Verträge wirken wie ein finanzielles Sicherheitsnetz. Sie stabilisieren Cashflows und stärken die Kalkulationsbasis für zukünftige Investitionen.

Wachstum mit Substanz – trotz hoher Bewertung

Auf den ersten Blick wirkt die Aktie teuer: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei rund 28, die Dividendenrendite bei knapp 1 %. Allerdings ist Linde stabil wachsend, gut geführt und aus Sicht vieler Analysten unter den weltweit führenden Industrieunternehmen. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt. Mit einer Marktkapitalisierung von 220 Milliarden Dollar gehört Linde weiterhin zur Weltspitze.

Die Analystenmeinungen sind eindeutig: 18 von 25 Experten sprechen aktuell eine Kaufempfehlung aus. Nur zwei raten zum Verkauf. Auch das Analysehaus Bernstein zählt zu den optimistischen Stimmen. Die mittelfristige Prognose: 5% jährliches Umsatzwachstum, bei gleichzeitig steigender EBIT-Marge. 2025 wird erwartet, dass diese die Marke von 30% erreicht, ein starker Wert, der von Effizienz und Preissetzungsmacht zeugt.

Besonders interessant: Trotz der internationalen Verlagerung bleibt Linde ein Unternehmen mit ,,deutscher DNA“, die für Ingenieurskunst, Effizienz und Innovationskraft steht. Die strategische Neuausrichtung auf Zukunftstechnologien wie Wasserstoff und CO2-Abscheidung sichert nicht nur Umsätze, sondern positioniert Linde als einen der wichtigsten Profiteure globaler Industrie- und Klimatrends.

Wenn Sie auf der Suche nach einem soliden Wachstumswert mit nachhaltigem Geschäftsmodell sind, lohnt sich ein Blick auf Linde. Die Kombination aus technologischer Relevanz, finanzieller Solidität und langfristigen Großaufträgen macht das Unternehmen als Basisinvestment für strategisch denkende Anleger interessant.