Hugo Boss: starker Ausblick, schwache Aktie

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Einen maßgeschneiderten Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 hat Boss Vorstandschef Daniel Grieder jetzt vorgelegt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und der Konzerngewinn sollen jeweils um rund 20 Prozent steigen. Die Boss Aktie (ISIN: DE000A1PHFF7) gab in der Spitze um knapp 10 Prozent nach. Deutschland mehr als Dax und MDax, die wieder auf Bären-Modus schalteten nach der starken Erholung vom Mittwoch.

Der Mode-Brand Hugo Boss wurde im ersten Pandemiejahr 2019 arg gebeutelt. Wochen-, gar monatelange Geschäftsschließungen setzten dem Unternehmen aus Metzingen und auch den Wettbewerbern arg zu. Im Jahr 2021 konnte Hugo Boss fast wieder das Vorcoronaniveau erreichen – mit 43 Prozent mehr Umsatz auf knapp 2,8 Milliarden Euro und einem Ebit von nahezu 230 Millionen Euro nach einem – von rund 235 Millionen Euro in 2020. Die Aktionäre sollen mit einer von 0,04 auf 0,70 Euro gehobenen Dividende am Gewinn beteiligt werden.

Optimistischer Ausblick für Geschäftsjahr 2022

CEO Grieder zufolge sollen die Umsatzerlöse heuer auf 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro steigen, was ein Plus von 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Vergleichbar stark soll das operative Ergebnis auf 250 bis 285 Millionen Euro zulegen. Unter dem Strich rechnet Grieder mit einem Konzerngewinn zwischen 150 und 180 Millionen Euro. Würde das obere Ende erreicht, stiege der Vorjahresgewinn von 144 Millionen Euro um 20 Prozent steigen.

Ausblick mit einigen Unwägbarkeiten

Investoren konnten sich dem verhaltenen Optimismus von Vorstandschef Grieder offenbar nicht anschließen. Die Boss Aktie verlor im Vergleich zum Dax und zum Mdax überdurchschnittlich. Zwar kehren dank gelockerter Corona Maßnahmen offenbar Nachfrage nach hochwertiger Mode und Konsumfreude zurück. Zugleich verunsichern aber der Ukraine-Krieg, die explosionsartig gestiegenen Energiepreise und damit einhergehend die nunmehr anhaltend hohe Inflationsrate. Von gestörten Lieferketten und Lieferengpässen ist Hugo Boss scheinbar weniger betroffen als Konkurrenten, da auch in der Türkei, in Deutschland, in Polen und Italien produziert wird.